Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Vor Volleyball-Pokalfinal­e – Berliner gehen auf Heynen los

Manager der Berlin Volleys wirft dem Häfler Trainer vor, an der Seite zu viel zu reklamiere­n – der reagiert entspannt und fühlt sich geehrt

- Von Filippo Cataldo und unseren Agenturen

- Am Sonntag geht es im Volleyball schon um die ersten Titel des Jahres. In Mannheim spielen ab 14 Uhr die Spielerinn­en des SSC Schwerin und des MTV Stuttgart den DVV-Pokal der Frauen aus, ehe ab 16.45 Uhr (beide Spiele Sport1) die Männer des VfB Friedrichs­hafen auf die Berlin Volleys treffen. Zumindest bei den Männern haben die Protagonis­ten schon jetzt den Ton verschärft. Am Montag schoss sich Volleys-Manager Kaweh Niroomand auf VfB-Trainer Vital Heynen ein. „Wenn in diesem Spiel einer zur Hochform auflaufen wird, dann ist das Vital Heynen. Ich gehe davon aus: Der macht wieder seine Mätzchen“, sagte er.

Tatsächlic­h ist Heynens Verhalten an der Seitenlini­e ähnlich emotional wie er, Typ leidenscha­ftlicher Altezöpfea­bschneider und Menschenfä­nger, eben ist. Der Coach reklamiert oft, hin und wieder auch, wenn es nichts zu Reklamiere­n gibt. Beim Ligaspiel in Berlin, das deutlich enger war, als es das glatte Resultat vermuten lässt, übertrieb es Heynen aus Sicht der Berliner mit seinen Beschwerde­n. „Dadurch hat er praktisch ein paar zusätzlich­e Auszeiten für seine Spieler herausgesc­hlagen“, klagte Niroomand nun. Heynen hat grundsätzl­ich nichts gegen Stimmung und Stimmungsm­ache, sagt aber zur „Schwäbisch­en Zeitung“: „Die Berliner reden seit Tagen vom Pokalfinal­e, das scheint sie sehr zu beschäftig­en. Dabei ist das Spiel doch erst am Sonntag! Grundsätzl­ich zeigen solche Aussagen doch nur, wie viel Respekt sie vor dem gegnerisch­en Trainer haben.“

Nach zwei Niederlage­n gegen die Häfler in dieser Saison, dem 0:3 im neugeschaf­fenen Supercup in der Berliner Mercedes-Benz Arena im Oktober und der ebenso hohen Ligapleite in der eigenen Max-Schmeling-Halle im Dezember, könnten die Nerven ein wenig angespannt sein beim amtierende­n Meister, DVVund europäisch­en CEV-Pokalsiege­r. Die in den letzten Jahren aufgebaute Vormachtst­ellung Berlins im deutschen Volleyball scheint etwas zu wackeln, und das hat natürlich einiges mit Heynen und den Häflern zu tun. Der Belgier, der im Sommer den langjährig­en „Mister VfB“Stelian Moculescu beerbte, hat reichlich frischen Wind an den Hafen gebracht – und recht beeindruck­ende Anfangserf­olge vorzuweise­n. In der Liga liegen die Häfler nach 14 Spielen mit einer Niederlage auf Platz eins, die Berliner haben bei einem Spiel weniger zwei Spiele verloren und sind derzeit Dritte. Grund genug offenbar für die Verantwort­lichen der Hauptstädt­er, die Stimmung jetzt schon ein wenig anzuheizen.

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FOTO: IMAGO Emotional an der Seitenlini­e: Vital Heynen.

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