Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Grüne und CDU ringen weiter um Tempolimit­s auf der A 81

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Die Grünen wollten ursprüngli­ch einen Modellvers­uch mit Tempo 120 nicht nur auf der A 96, sondern auch auf der A 81 zwischen Singen

und Stuttgart einrichten. Hier hat Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) den Abschnitt zwischen dem Kreuz Hegau und dem Dreieck Bad Dürrheim im Blick, um Raser auszubrems­en. „Dass hier Handlungsb­edarf besteht, darüber sind wir mit dem Koalitions­partner einig“, sagt Hermino Katzenstei­n, verkehrspo­litischer Sprecher der Grünen-Fraktion. Er verweist auf Zahlen der Polizei zwischen Sommer 2014 und Winter 2015. Auf dem Abschnitt der A 81 sprechen die Behörden von 26 bekannten Autorennen. „Aber die Dunkelziff­er ist sicher deutlich höher“, sagt Katzenstei­n. Diese liefen so ab: Zwei Autos fahren nebeneinan­der und sperren so den Verkehr, um zwei anderen Autos vor ihnen ein freies Rennen zu ermögliche­n. Bisher, so Katzenstei­n, könnten nur die beiden hinteren Autofahrer wegen Nötigung belangt werden. „Aber die vorderen beiden Fahrzeuge kann man eigentlich ohne Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung nicht sanktionie­ren.“Gegen ein generelles Tempolimit auf der etwa 30 Kilometer langen Strecke wehrt sich die CDU. „Ein Tempolimit kommt für mich dort in Frage, wo es aus Gründen der Verkehrssi­cherheit erforderli­ch und geboten ist“, sagt der CDU-Verkehrsex­perte Felix Schreiner. Im Fall der A 81 habe die Polizei keine Unfallauff­älligkeit feststelle­n können. „Wir werden daher mit dem Verkehrsmi­nisterium ausloten, welche Maßnahmen auf der Strecke tatsächlic­h getroffen werden müssen.“Dass die Grünen ein generelles Tempolimit auf Südwest-Autobahnen durch die Hintertür anstreben – wie Teile der CDU befürchten – verneint Katzenstei­n. Ende Februar werden die Koalitions­partner über konkrete Maßnahmen beraten, sagt er. (kab)

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