Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Maier denkt an das Tierwohl
Zum Text „Baden-Württemberg versus Ernst Hermann Maier“(4.1.): Zuallererst muss der Einsatz von Herrn Maier für das Wohl seiner Kühe, von der Geburt bis zum Schlachten, gewürdigt werden. Und das in einer Zeit, in der die Kuh nur noch als Milchproduktionsmaschine ausgebeutet wird und ihr mittlerweile relativ kurzes Leben überwiegend in Riesenherden damit verbringt, Kraftfutter und Antibiotika zu konsumieren, um aus ihrem schweren „Rieseneuter“möglichst viel Milch zu zapfen. Oft enden diese Superkühe in der Tierkörperbeseitigungsanlage, da sie zum menschlichen Verzehr nicht mehr verwendet werden dürfen.
Ich schlage dem Regierungspräsidium Tübingen vor, Herrn Maier dafür eine Auszeichnung zu verleihen. Stattdessen wird Herr Maier, trotz eines richterlichen Urteils zu seinen Gunsten, weiterhin mit exorbitanten Strafen (Zurückhaltung von 120 000 Euro) belegt und dabei auch sein wirtschaftlicher Ruin billigend in Kauf genommen. Sollte eine vom Steuerzahler finanzierte Behörde nicht für den Bürger da sein und ihn unterstützen? Hier soll aber anscheinend ein Bürger durch Behördenwillkür zur Räson gebracht werden. Ich dachte bislang, so etwas ist seit Jahrzehnten in Deutschland nicht mehr üblich.
Joe Dobler, Wangen
Freudentag für die Neonazis
Zum Artikel „Ein gefährlicher Zwerg“(18.1.): Das mit Spannung erwartete Urteil vom Bundesverfassungsgericht über das Verbot der NPD haben sicherlich viele Bundesbürger mit Sorge und zugleich mit Empörung zur Kenntnis genommen. Für mich als nachweisbarer Nazigegner und Zeitzeuge der Naziverbrechen ist es nicht nachvollziehbar, dass das Bundesverfassungsgericht der NPD nicht ihre Daseinsberechtigung entzogen hat.
Die Realität, dass die NPD nicht verfassungskonform ist und die üblichen undemokratischen Eigenschaften praktiziert, hat das Gericht eingeräumt, aber zum Ärger vieler Bürger soll die angeblich bedeutungslose ungefährliche Eigenschaft für unser jetziges Gesellschaftssystem für ein Verbot nicht ausreichend sein. Haben die Richter vielleicht übersehen, dass jeder Bürger mit seinen Steuern das Gedankengut des Dritten Reiches unterstützt? Die Antragsteller der NPD, der Bundesrat sowie aber auch die Bundesregierung sollten den Mut haben, die politische Lösung in Angriff zu nehmen, damit die NPD verboten wird. Franz Harder, Weingarten
Die wollen nur spielen
Zum selben Thema erreichte uns folgender Leserbrief: Wie ist das denn gemeint: Eine aggressive und gefährliche Neonazitruppe kann nicht verboten werden, weil sie eine zu geringe Auswirkung auf unser Gemeinwesen hat? Dann werden also auch keine sonstigen kriminellen Elemente mehr verfolgt, die lediglich mengenmässig in homöopathischen Dosen gegenüber 80 Millionen auftreten? Also: ‚Freiheit für Schläger, Brandstifter und Volksverhetzer!?‘ Helmut Müller-Rinke, Biberach
Geniale Glosse
Zum Text „Genderäle an die Macht“(23.1.): Ihre Glosse verdient das Prädikat „genial“. Hätte Frau Genderal*in von der Leyen nur einen geringsten Bruchteil Hausmanns*frauenverstand des Glossenschreibers, bliebe mir und wohl den meisten Zeitgenoss*innen ein intensiveres Kopfschütteln erspart.
Eduard Grabherr, Ingoldingen