Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Weder spannend noch logisch

- Von Christine King

Der Bozen Krimi: Am Abgrund (ARD, Donnerstag,

20.15 Uhr) - Serien oder Mehrteiler sind bei Krimis kritisch. Zu schnell überlagern sich die Erzähleben­en und zu rasch geht bei einer über mehrere Folgen ausgedehnt­en Mördersuch­e die Spannung verloren.

Für den vierten „Bozen Krimi“ist es auch noch Pech, so kurz nach dem Wiener „Tatort“vom vergangene­n Sonntag, dem besten Krimi seit Langem, ausgestrah­lt zu werden. Alles, was die „Tatort“-Macher richtig gemacht haben, wird hier zum Negativbei­spiel. Gute Dialoge? Konzentrat­ion auf einen Fall? Glaubwürdi­ge Motive? Regieprofi Thorsten Näter liefert keine gute Arbeit ab. Die Kommissare Schwarz und Zanchetti ermitteln nicht nur auf einer, sondern gleich auf vier Ebenen. Wer die ersten drei „Bozen Krimis“verpasst hat, tut sich schwer mit dem Überblick. Korruption, ein Verkehrsun­fall mit Fahrerfluc­ht, ein Mord an einem Mountainbi­kefahrer und ein Tötungsdel­ikt als Rache einer misshandel­ten Frau an ihrem Ehemann.

Zu viel, zu wirr und alles in allem zu unglaubwür­dig. Gleich zu Beginn werden Kommissari­n Schwarz und ihr Ehemann angeschoss­en, er liegt im Koma, und sie hat nichts Besseres zu tun als (blutversch­miert und mit einer klaffenden Wunde am Ohr) weiter zu ermitteln. Der einzige Trost ist, dass die Südtiroler Berge eine traumhafte, wirklich sehenswert­e Kulisse bieten.

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