Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bauhof gibt den Groggensee frei
Nach fünf Jahren können die Kinder in Ehingen wieder Eislaufen
(kö) - Kalt ist es schon länger, aber bis der Ehinger Groggensee so fest zugefroren war, dass man dort bedenkenlos Eislaufen kann, hat es doch gedauert. Am Dienstag haben Josef Traub und Rudi Hägele vom Bauhof ihr Okay gegeben, das Eis sei zwischen 18 und 20 Zentimetern dick und die Eisläufer konnten kommen.
Katharina und Ayse drehten ihre ersten Runden, sie können seit vier Jahren Schlittschuhlaufen, waren sonst immer in Neu-Ulm auf der Anlage oder vor Weihnachten bei Möbel Borst. Musik zum Eislaufen fänden sie noch besser, „am besten deutsche Lieder aus den Charts, da könnten die Kleinen auch mitsingen“, sagten die Dreizehnjährigen. Doch wegen der hohen Gema-Gebühren mussten sie darauf verzichten.
„Wir wollen jetzt jeden Tag kommen, man muss es genießen, es ist voll genial“, sagte Katharina. Johanna war das erste Mal auf dem Eis, die Mama zeigte ihr, wie es geht. „Ich war früher jeden Tag hier, damals war der Zustand des Eises besser“, erinnerte sie sich. Traub und Hägele wollen daran noch arbeiten, sie wollen auch die unebenen Stellen markieren. Damit die Eisläufer sich zwischendurch aufwärmen können, hatten die Männer in der Hütte mit Holz vom Bauhof mollig warm eingeheizt. Sie führen ein richtiges Protokoll über die Eisfläche auf dem Groggensee, haben schon seit Beginn der Frostperiode immer wieder gemessen und tun das auch jetzt noch jeden Tag.
Der 17-jährige Sascha flitzte mit Eishockeyschläger und Puck über das Eis, richtig profimäßig sahen seine Stiefel und Handschuhe aus. „Das ist so sicherer“, fand er. Nina zog sich neben ihm die Eislaufstiefel an: „Als ich das letzte Mal hier war, war ich noch klein“, sagte sie lachend.
Der achtjährige Jakob kann schon etwas Eislaufen, seine Mama, die schon als Kind eine begeisterte Eisläuferin war, lief mit ihm zusammen. Samuel und Tabea waren Neulinge und landeten öfter auf dem Hosenboden, vorsichtshalber hatte ihnen die Mutter Fahrradhelme aufgesetzt. Sie selbst war früher, so oft es ging, auf dem Groggensee. „Toll ist es auch, dass die Hütte so gut beheizt ist“, sagte sie.