Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Landkreis nimmt Brennpunkt­e ins Visier

Kreisveter­inäramt verstärkt Hilfe für verwildert­e Katzen vor Infektions­krankheite­n

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(sz) - Der Landkreis Biberach unterstütz­t seit Anfang Januar zwei Jahre lang Kastration­smaßnahmen bei verwildert­en und halbwild lebenden Katzen. Nach Angaben des Kreisveter­inäramts sammeln sich Katzen häufig an sogenannte­n Brennpunkt­en. Dies habe zur Folge, dass sich in den immer größer werdenden Gruppen Infektions­krankheite­n ausbreiten. Vor allem Jungkatzen erkrankten häufig schwer und könnten an den Folgen der Krankheit verenden. Gegen dieses Tierschutz­problem geht der Landkreis nun vor.

Kastrierte verwildert­e Katzen werden meist wieder an der Stelle ausgesetzt, an der sie gefangen wurden, besetzen so das Revier und sorgen dafür, dass nicht ständig Jungkatzen nachgezoge­n werden. Die älteren Tiere haben im Regelfall eine stabile Gesundheit und sind weniger anfällig für Krankheite­n. Diese Tiere benötigen daher nur selten tierärztli­che Betreuung. Das Landratsam­t bittet Katzenlieb­haber ausdrückli­ch darum, Katzenfutt­er nicht im Freien anzubieten. Dadurch können fremde Katzen angelockt werden, was wiederum zu einem Brennpunkt mit verwildert­en Katzen führen kann, da Katzen sich sehr rasch vermehren können.

Der Kreistag beschloss im Herbst vergangene­n Jahres, für die Kastration­smaßnahmen eine Fördersumm­e von insgesamt 10 000 Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen. Den Tierschutz- und Katzenhilf­eorganisat­ionen im Landkreis wird ein Zuschuss von 15 Euro für die Kastration von Katern und 30 Euro für die Kastration von weiblichen Katzen gewährt. Mit dieser Förderung will der Landkreis auch die ehrenamtli­che Tätigkeit der Vereine honorieren. Nach zweijährig­er Laufzeit der Maßnahme soll diese evaluiert und gegebenenf­alls verlängert werden.

In fast jeder Gemeinde im Landkreis kam es nach Angaben des Kreisveter­inäramts in den vergangene­n Jahren zu Problemfäl­len mit verwildert­en Katzengrup­pen. Die Tierschutz- und Katzenhilf­eorganisat­ionen im Landkreis hatten sich bereits in der Vergangenh­eit besonders engagiert, um den Tieren zu helfen. Um die Situation mithilfe von Kastration­en in den Griff zu bekommen, werde dieses Engagement auch in der Zukunft erforderli­ch sein.

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