Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bond und der blaue Dunst
Als Blaupause für den idealen Mann gibt es keine bessere Wahl als James Bond. Der Typ spielt Golf mit Gerd Fröbe („Goldfinger“), duelliert sich mit „Dracula“Christopher Lee („Der Mann mit dem goldenen Colt“), wird von einem mörderischen Schwulenpärchen gejagt („Diamantenfieber“) – und übersteht alles ohne größere Blessuren. Respekt. Tödliches Ungemach droht 007 aber von einer anderen Seite: dem Passivrauchen. Zwar habe der Agent seiner Majestät vor 14 Jahren das Rauchen aufgegeben, doch sei er in seinen Filmabenteuern weiterhin überall vom Qualm umgeben, schreiben zwei Wissenschaftler in dem Magazin „Tobacco Control“. Die größte Gesundheitsgefahr geht demnach für James Bond von seinen zahlreichen paffenden Sexualpartnern aus.
Klar, wenn jemand Mann zu Fall und ins Grab bringt, dann die Frau. Und dabei geht es nicht nur ums Rauchen. Welcher Kerl würde nicht am Rad drehen, wenn er mit Ursula Andress Muscheln suchen muss („Dr. No“). Das klingt zunächst verlockend, doch nach zwei Stunden mit „Honey“und den Schalentieren braucht jeder Mann einen Psychiater. Oder ein Weltraumflug mit Barbara Bach („Moonracker“) – und sie geht ihm nach kurzer Zeit auf den Keks, weil ohne Schwerkraft Klamotten und Haare nicht richtig sitzen. Wahnsinn. Kein Wunder, dass die Forscher eine weitere Gefahrenquelle für Bond ausgemacht haben: den großzügigen Alkoholkonsum. Was allerdings eine andere Frage aufwirft: Was will eine Klassefrau mit einem Waschlappen, der säuft und an Passivrauchen stirbt? (dg)