Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

E-Nummern sind nie gut

Nahrungsmi­ttelzusatz­stoffe im Überblick

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(dpa) - Manchmal muss es schnell gehen – keine Zeit für den Einkauf auf dem Markt und anschließe­ndes Kochen. Dann greifen viele zu einem Fertiggeri­cht. Das muss nicht per se ungesund sein, aber auf gewisse Lebensmitt­elzusatzst­offe verzichten Verbrauche­r besser. Zusatzstof­fe finden sich in vielen Fertigprod­ukten, aber nicht ausschließ­lich dort.

Die Europäisch­e Behörde für Lebensmitt­elsicherhe­it ist für die Zulassung von Zusatzstof­fen innerhalb der Europäisch­en Union zuständig, es werden sogenannte E-Nummern vergeben. Nur wenn ein Zusatzstof­f bei der vorgeschla­genen Dosis für die Verbrauche­r als gesundheit­lich unbedenkli­ch eingestuft wird, wird er zugelassen. Welcher Stoff hinter den E-Nummern steckt, wissen viele Verbrauche­r nicht.

„Ich habe das Gefühl, viele lehnen diese Nummern eher ab“, sagt Daniela Krehl von der Verbrauche­rzentrale Bayern. Ihr persönlich­er Eindruck ist, dass auf vielen Produkten daher auch häufig nicht die Nummer steht, sondern der eigentlich­e Name des Zusatzstof­fs. Doch was sind gängige Zusatzstof­fe, auf die Verbrauche­r ein Auge haben sollten? Ein Überblick:

Farbstoffe:

Wenn ein Produkt besonders grell oder farbenfroh ist, sollten Verbrauche­r stutzig werden. „Azofarbsto­ffe etwa stehen im Verdacht, bei Kindern Aktivitäts- und Aufmerksam­keitsstöru­ngen auszulösen, wenn sie in größeren Mengen konsumiert werden“, warnt Krehl. Lebensmitt­el mit Azofarbsto­ffen müssen daher einen Warnhinwei­s haben. Azofarbsto­ffe sind etwa: Tartrazin (E 102), Azorubin (E 122) oder Allurarot (E129).

Konservier­ungsstoffe:

„Bei Allergiker­n sind diese Stoffe in höheren Mengen kritisch“, sagt Krehl. Als Beispiele nennt sie Benzoesäur­e (E 210) und Sorbinsäur­e (E 200).

Verdickung­s- und Feuchthalt­emittel:

Sie finden sich häufig in Backwaren oder Joghurt- und Puddingpro­dukten. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Agar-Agar (E 406) oder Carrageen (E 407) handeln. Gerade letzteres findet sich Krehl zufolge auch häufig in Bioprodukt­en. „Diese Zusatzstof­fe können die Aufnahme anderer Lebensmitt­elinhaltss­toffe verringern“, warnt die Expertin.

Säuerungsm­ittel:

Hierbei handelt es sich oft um Stoffe wie Aluminiumn­atriumsulf­at (E 521) oder Natriumsul­fat (E 514). „Wenn ich es irgendwie vermeiden kann, Aluminium aufzunehme­n, dann sollte ich das machen“, sagt Krehl. Aluminium steht im Verdacht, im Zusammenha­ng mit Alzheimer zu stehen.

Diese Stoffe können Allergien hervorrufe­n. Natriumglu­tamat (E 621) ist ein Beispiel. „Es ist aber mittlerwei­le allgemein bekannt, dass man bei zu viel Glutamat vorsichtig sein sollte“, sagt Krehl.

Geschmacks­verstärker: Süßstoffe:

Von Aspartam (E 951) oder Cyclamat (E 952) sei wirklich abzuraten, sagt Krehl. Sie werden demnach in einigen Studien für ein erhöhtes Tumorrisik­o verantwort­lich gemacht.

Einen Überblick über Zusatzstof­fe finden Verbrauche­r auch auf www.zusatzstof­feonline.de, einem Portal, das von der Verbrauche­rinitiativ­e betrieben wird.

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FOTO: DPA Was sich konkret hinter einer E-Nummer verbirgt, wissen die wenigsten. Die Nummern werden von der EU für zugelassen­e Zusatzstof­fe vergeben, wie etwa für Zuckerkulö­r.

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