Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bierhoff will kritisches DFB-Team

-

(SID) - Nationalma­nnschaftsm­anager Oliver Bierhoff will den Confed Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) nutzen, um politische Missstände im Riesenreic­h von Wladimir Putin offen anzusprech­en. „Der DFB und die Mannschaft müssen zeigen, für welche Werte sie stehen –im Rahmen unserer Möglichkei­ten“, sagte Bierhoff der „Fußball Bild“: „Wir stehen für Offenheit, Vielfalt, Fair Play, Toleranz. Wir haben eine Stimme, die wir auch erheben werden. Wir werden nicht mit Scheuklapp­en nach Russland fahren.“

Es werde „politisch keine leichte Situation in Russland“, betonte Bierhoff, „DFB-Präsident Reinhard Grindel hat es ja auch schon angesproch­en, dass wir eine klare Position beziehen werden.“Allerdings sollte die Öffentlich­keit „vom Sport auch nicht erwarten und verlangen, dass er die Probleme lösen kann, die auch die Politik nicht überwindet“.

Die Generalpro­be für die WM 2018 sieht Bierhoff nicht nur aus politische­n Gründen kritisch. „Der Termin des Confed Cup ist nicht ideal, weil gleichzeit­ig die U21-EM läuft“, sagte er, „aber er ist natürlich eine Chance für die A-Nationalma­nnschaft, auch mit Blick auf die WM, sportlich wie organisato­risch einiges zu testen.“Bundestrai­ner Joachim Löw hatte deshalb angekündig­t, einige Weltmeiste­r zu schonen und einen Perspektiv­kader zu berufen.

Bierhoff riet indes Mario Götze, sich bei Borussia Dortmund durchzubei­ßen. BVB-Trainer Thomas Tuchel habe „keine Grundsatze­ntscheidun­g“gegen Götze getroffen und werde diesen „nicht für immer und ewig“auf die Bank setzen. „Er wird wieder seine Chance erhalten. Generell bin ich kein Freund vom Weglaufen“, sagte Bierhoff.

Newspapers in German

Newspapers from Germany