Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Der Aufbruch der Fotografie
Drei Ausstellungen in Hannover, Essen und Berlin widmen sich gemeinsam dem Thema
(dpa) - Mit dem Aufbruch der Fotografie in den 1970erund 1980er-Jahren beschäftigen sich jetzt drei Ausstellungen in Hannover, Essen und Berlin. Im Mittelpunkt steht die einflussreiche „Werkstatt für Photographie Berlin Kreuzberg“, wie das Sprengel Museum Hannover mitteilte. Der Berliner Fotograf Michael Schmidt (19452014) gründete sie vor 40 Jahren an der Volkshochschule des Stadtteils.
Ort des Austauschs
Aus dem unkonventionellen Dialog zwischen anerkannten Fotografen und reinen Amateuren und auf Grundlage dokumentarischer Ansätze sei eine ganz spezielle künstlerische Haltung entstanden, erklärten die Ausstellungsmacher. Eine der drei Ausstellungen, „Kreuzberg – Amerika“in C/O Berlin, zeigt, wie die „Werkstatt für Photographie“zum Ort des Austausches zwischen Kreuzberg, Deutschland und Amerika wurde.
Das Sprengel Museum Hannover versammelt in seiner Schau „Und plötzlich diese Weite“etwa 200 Werke von 40 Autoren. Dabei geht es um den Prozess der Popularisierung des Mediums und der Anerkennung der Fotografie als Kunst in den 1970ern und 1980ern. Ein Schwerpunkt ist der internationale Austausch. Präsentiert wird unter anderem Michael Schmidts zentrale Arbeit „Waffenruhe“, die das geteilte Berlin am Ende des Kalten Krieges zeigt.
Das Museum Folkwang in Essen konzentriert sich in seiner Ausstellung „Das rebellische Bild“auf die eigene Fotografen-Szene im Ruhrgebiet. Schmidt war 1979 und 1980 auch Lehrbeauftragter an der Gesamthochschule Essen.
Zu den Ausstellungen erscheint in der Verlagsbuchhandlung Walther König die gemeinsame Publikation