Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Dem Gegner den Rhythmus aufzwingen
Handball: Württembergliga Süd: TSV Bad Saulgau - TV Weilstetten (Sa., 18 Uhr)
BAD SAULGAU - Der Tabellenführer der Handball-Württembergliga Süd, der TV Weilstetten, gibt am heutigen Samstag in Bad Saulgau (18 Uhr, Kronriedhalle) seine Visitenkarte ab. Die ganze TSV-Fangemeinde, die Verantwortlichen und die Mannschaft brennen schon seit Jahresbeginn auf dieses Spiel. Die Leistungskurve des Teams von Trainer Holger Beck zeigt weiter nach oben und lässt nun sogar gegen die vermeintliche Übermannschaft der Liga hoffen.
Vergessen sind die unnötigen und hohen Niederlagen zu Beginn der Saison. Gerade in den vergangenen beiden Spielen hat Bad Saulgau bewiesen, dass es mit den Spitzenteams mithalten kann. Eine hauchdünne Niederlage gegen den Tabellenzweiten Zizishausen (27:28) und ein Remis gegen den Dritten Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf zeugen davon. Das Spiel gegen den Tabellenersten soll der vorläufige Höhepunkt sein. „Das ist die beste Mannschaft der Liga, mit einer sehr hohen Qualität in allen Bereichen. Weilstetten ist auf allen Positionen gut besetzt. In Felix Saueressig hat Weilstetten einen genialen Spielmacher und in Klaus Schuldt einen routinierten, torgefährlichen Spielertrainer. Wir dürfen nicht wie in den vergangenen beiden Spielen den Beginn verschlafen, sondern müssen von der ersten Minute an präsent sein. Wir möchten dieses Spiel gewinnen, alle sind bis in die Haarspitzen motiviert. Zu Hause, mit unseren großartigen Zuschauern im Rücken, sind wir eine Macht“, sagt Holger Beck.
In dieser Woche stellte Beck in drei Trainingseinheiten sein Team taktisch auf den Gegner ein. Da die Mannschaft von Trainer René Wismar und Spielertrainer Klaus Schuldt mannschaftlich sehr geschlossen auftritt und jeder Akteur in der Lage ist, viele Tore zu werfen, ist die Defensivarbeit für Beck eine Herkulesaufgabe. Dreh- und Angelpunkt des Weilstetter Spiels ist Spielmacher Felix Saueressig, der durchaus auch mal zehn Treffer oder mehr pro Spiel erzielen kann. Micha Kübler ist ein weiterer Aktivposten und zudem ein sicherer Siebenmeterschütze.
Der TSV wird zum Leidwesen der Verantwortlichen auf einige Leistungsträger verzichten müssen. Rückraum- und Siebenmeterschütze Daniel Matt muss aus beruflichen Gründen und Patrick Engler verletzungsbedingt (Muskelfaserriss) passen. Im Rückraum kommt daher auf Nelu Rosca, Simon Kruse und Istvan Gaspar mehr Verantwortung zu. Außerdem konnte Torhüter Florian Engler wegen einer Grippeerkrankung diese Woche nicht trainieren. Sein Einsatz ist ungewiss. Dennoch ist Trainer Holger Beck zuversichtlich, mit den zur Verfügung stehenden Spielern den Gästen mehr als nur Paroli bieten zu können.
Wie Beck wittert auch der sportliche Leiter Krischan Hillenbrand eine Siegchance für den TSV. „Weilstetten ist das Top-Team der Liga. Der TV spielt eine extrem gute 3:2:1-Abwehr, ist zweikampfstark in Abwehr und Angriff und hält über die gesamte Spieldauer das Tempo enorm hoch. Wenn wir es schaffen, dem Spiel unseren Stempel und Rhythmus aufzudrücken und wir über die ganze Spielzeit unser Niveau in Abwehr und Angriff konstant hoch halten, dann ist was drin. Ein weiterer wichtiger Aspekt wird sein, dass wir die Halle zum Kochen bringen und mit einer positiven Emotionalität über uns hinauswachsen", sagt der Sportchef.
Ebenso freut sich Abteilungsleiter Matthias Knoll auf ein spannendes Match. „Die jüngsten beiden Spiele gegen Zizishausen und Winzingen haben unser hohes Spielniveau gezeigt. Wer noch vor einigen Wochen gemeint hatte, dass wir gegen diese Spitzenmannschaften sang- und klanglos untergehen, der wurde eines Besseren belehrt. Lange haben wir gegen den Tabellenzweiten mitgehalten und es hätte fast zu einer Überraschung gereicht. Die Überraschung ist uns schließlich beim Auswärtsspiel gegen Winzingen gelungen. Alle Beteiligten sind überglücklich über den gewonnenen Punkt. Heute haben wir es mit dem Primus in der Württembergliga Süd zu tun. Die Mannschaft ist der Meisterschaftsaspirant und wird auch aufsteigen. Da bin ich mir ganz sicher. Aufgrund unserer letzten Resultate brauchen wir uns nicht zu verstecken. Wenn es uns gelingt, an die Leistungen der vergangenen Wochen anzuknüpfen und wir in entscheidenden Situationen Ruhe und Besonnenheit zeigen, dann könnte auch heute eine Überraschung gelingen", sagt Matthias Knoll. Da mit einer voll besetzten Halle gerechnet wird, empfiehlt es sich, mindestens eine halbe Stunde vor Spielbeginn zu kommen.