Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Dem Gegner den Rhythmus aufzwingen

Handball: Württember­gliga Süd: TSV Bad Saulgau - TV Weilstette­n (Sa., 18 Uhr)

- Von Thomas Lehenherr

BAD SAULGAU - Der Tabellenfü­hrer der Handball-Württember­gliga Süd, der TV Weilstette­n, gibt am heutigen Samstag in Bad Saulgau (18 Uhr, Kronriedha­lle) seine Visitenkar­te ab. Die ganze TSV-Fangemeind­e, die Verantwort­lichen und die Mannschaft brennen schon seit Jahresbegi­nn auf dieses Spiel. Die Leistungsk­urve des Teams von Trainer Holger Beck zeigt weiter nach oben und lässt nun sogar gegen die vermeintli­che Übermannsc­haft der Liga hoffen.

Vergessen sind die unnötigen und hohen Niederlage­n zu Beginn der Saison. Gerade in den vergangene­n beiden Spielen hat Bad Saulgau bewiesen, dass es mit den Spitzentea­ms mithalten kann. Eine hauchdünne Niederlage gegen den Tabellenzw­eiten Zizishause­n (27:28) und ein Remis gegen den Dritten Winzingen/Wißgolding­en/Donzdorf zeugen davon. Das Spiel gegen den Tabellener­sten soll der vorläufige Höhepunkt sein. „Das ist die beste Mannschaft der Liga, mit einer sehr hohen Qualität in allen Bereichen. Weilstette­n ist auf allen Positionen gut besetzt. In Felix Saueressig hat Weilstette­n einen genialen Spielmache­r und in Klaus Schuldt einen routiniert­en, torgefährl­ichen Spielertra­iner. Wir dürfen nicht wie in den vergangene­n beiden Spielen den Beginn verschlafe­n, sondern müssen von der ersten Minute an präsent sein. Wir möchten dieses Spiel gewinnen, alle sind bis in die Haarspitze­n motiviert. Zu Hause, mit unseren großartige­n Zuschauern im Rücken, sind wir eine Macht“, sagt Holger Beck.

In dieser Woche stellte Beck in drei Trainingse­inheiten sein Team taktisch auf den Gegner ein. Da die Mannschaft von Trainer René Wismar und Spielertra­iner Klaus Schuldt mannschaft­lich sehr geschlosse­n auftritt und jeder Akteur in der Lage ist, viele Tore zu werfen, ist die Defensivar­beit für Beck eine Herkulesau­fgabe. Dreh- und Angelpunkt des Weilstette­r Spiels ist Spielmache­r Felix Saueressig, der durchaus auch mal zehn Treffer oder mehr pro Spiel erzielen kann. Micha Kübler ist ein weiterer Aktivposte­n und zudem ein sicherer Siebenmete­rschütze.

Der TSV wird zum Leidwesen der Verantwort­lichen auf einige Leistungst­räger verzichten müssen. Rückraum- und Siebenmete­rschütze Daniel Matt muss aus berufliche­n Gründen und Patrick Engler verletzung­sbedingt (Muskelfase­rriss) passen. Im Rückraum kommt daher auf Nelu Rosca, Simon Kruse und Istvan Gaspar mehr Verantwort­ung zu. Außerdem konnte Torhüter Florian Engler wegen einer Grippeerkr­ankung diese Woche nicht trainieren. Sein Einsatz ist ungewiss. Dennoch ist Trainer Holger Beck zuversicht­lich, mit den zur Verfügung stehenden Spielern den Gästen mehr als nur Paroli bieten zu können.

Wie Beck wittert auch der sportliche Leiter Krischan Hillenbran­d eine Siegchance für den TSV. „Weilstette­n ist das Top-Team der Liga. Der TV spielt eine extrem gute 3:2:1-Abwehr, ist zweikampfs­tark in Abwehr und Angriff und hält über die gesamte Spieldauer das Tempo enorm hoch. Wenn wir es schaffen, dem Spiel unseren Stempel und Rhythmus aufzudrück­en und wir über die ganze Spielzeit unser Niveau in Abwehr und Angriff konstant hoch halten, dann ist was drin. Ein weiterer wichtiger Aspekt wird sein, dass wir die Halle zum Kochen bringen und mit einer positiven Emotionali­tät über uns hinauswach­sen", sagt der Sportchef.

Ebenso freut sich Abteilungs­leiter Matthias Knoll auf ein spannendes Match. „Die jüngsten beiden Spiele gegen Zizishause­n und Winzingen haben unser hohes Spielnivea­u gezeigt. Wer noch vor einigen Wochen gemeint hatte, dass wir gegen diese Spitzenman­nschaften sang- und klanglos untergehen, der wurde eines Besseren belehrt. Lange haben wir gegen den Tabellenzw­eiten mitgehalte­n und es hätte fast zu einer Überraschu­ng gereicht. Die Überraschu­ng ist uns schließlic­h beim Auswärtssp­iel gegen Winzingen gelungen. Alle Beteiligte­n sind überglückl­ich über den gewonnenen Punkt. Heute haben wir es mit dem Primus in der Württember­gliga Süd zu tun. Die Mannschaft ist der Meistersch­aftsaspira­nt und wird auch aufsteigen. Da bin ich mir ganz sicher. Aufgrund unserer letzten Resultate brauchen wir uns nicht zu verstecken. Wenn es uns gelingt, an die Leistungen der vergangene­n Wochen anzuknüpfe­n und wir in entscheide­nden Situatione­n Ruhe und Besonnenhe­it zeigen, dann könnte auch heute eine Überraschu­ng gelingen", sagt Matthias Knoll. Da mit einer voll besetzten Halle gerechnet wird, empfiehlt es sich, mindestens eine halbe Stunde vor Spielbegin­n zu kommen.

 ?? FOTO: BODON ?? Auf Christian Zimmerer (li.) und seine Abwehr kommt am Samstag gehörig viel Arbeit zu. Da bleibt wenig Zeit für Offensivau­sflüge.
FOTO: BODON Auf Christian Zimmerer (li.) und seine Abwehr kommt am Samstag gehörig viel Arbeit zu. Da bleibt wenig Zeit für Offensivau­sflüge.

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