Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Narren sind wegen stärkerer Sicherheitsauflagen besorgt
Vereine fürchten wegen Vorschriften Überlastung – Große Umzüge in Markdorf und Villingen-Schwenningen
(lsw) - Die Auflagen zum Thema Sicherheit bei großen Fastnachtsveranstaltungen haben aus Sicht der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) stark zugenommen. Allein das Konzept für das Landschaftstreffen am Wochenende in Markdorf (Bodenseekreis) umfasste 91 Seiten, wie VSAN-Vizepräsident Otto Gäng sagte. Darin seien etwa Fluchtwege und Regelungen zum Brandschutz vorgeschrieben, zudem müsse ein Sicherheitsdienst die Veranstaltung begleiten.
Sicherheitskonzepte seien unheimlich wichtig, betonte Gäng. „Die Sicherheit hat Vorrang, keine Frage. Es wäre unvorstellbar, wenn etwas passiert und man hätte nichts dagegen getan.“Allerdings würden die Auflagen immer komplexer. „Wenn es so weitergeht, werden solche Veranstaltungen gar nicht mehr machbar sein“, sagte Gäng. „Das können Vereine nicht stemmen.“
In Markdorf seien am Wochenende bis zu 7000 Maskenträger durch die Straßen gezogen, sagte ein VSAN-Sprecher nach dem Umzug. Nach Angaben der Polizei blieb es dabei ruhig.
Auch im knapp hundert Kilometer entfernten Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) waren die Narren los: Am Festumzug zum sogenannten Zähringertreffen beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter 60 Gruppen mit insgesamt rund 5400 Maskenträgern. Der Umzug bildete den Höhepunkt des Treffens der sogenannten Zähringerstädte in Deutschland und der Schweiz. Diese informelle Partnerschaft wurde den Angaben zufolge 1957 gegründet. „Der Zug war etwas ganz Besonderes, weil unterschiedliche Gruppen aus verschiedenen Städten aus Deutschland und der Schweiz sowie vereinzelt aus Frankreich dabei waren“, sagte ein Sprecher der örtlichen Narrenzunft.
Die Polizei lobte die Veranstalter: Die durchdachte Planung und ein Sicherheitskonzept hätten bisher zum annähernd reibungslosen Verlauf des Treffens geführt.