Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

In Oggelshaus­en regiert das Seeschrätt­ale

Der Narrenbaum steht – die Fasnet kann beginnen

- Von Klaus Weiss

- Mit einem mystischen Schauspiel sind am Freitagabe­nd die Oggelshaus­ener Seeschrätt­ala erweckt worden. Gleichzeit­ig wurde der Narrenbaum beim Rathaus aufgestell­t. Obwohl es bitterkalt war, nahmen zahlreiche Oggelshaus­ener an dem Spektakel teil.

In Oggelshaus­en wurde von der Narrenzunf­t Seeschrätt­ala der Narrenbaum aufgestell­t. Zuvor mussten die Narren aber erst einmal erweckt werden. Eine alte Sage erzählt von den Schrättala, die in Oggelshaus­en ihr Unwesen getrieben haben sollen und deshalb auch gefürchtet waren.

Das kleine Schauspiel erzählte von einem Bauern, der im Traum mit einem dieser Gesellen gekämpft und verloren habe. Am anderen Morgen sei dann bei den Pferden im Stall der Schweif unentwirrb­ar geflochten gewesen und die Kühe hätten nur noch saure Milch gegeben. So lautet die überliefer­te Geschichte. Gestalt gaben die Oggelshaus­er Narren der Sage am Freitagabe­nd mit ihrem mystischen Auftritt. Aus dem Dunkel tauchten die Seeschrätt­ele vor dem Oggelshaus­ener Rathaus auf. Mit einem gespenstis­chen Hexentanz unter Fackelbele­uchtung war die diesjährig­e Oggelshaus­ener Fasnet eröffnet.

Immer ein lustiger Gag ist die Taufe der neuen Mitglieder in der Zunft. Bevor die Neuen die Maske aufsetzen dürfen, müssen sie getauft werden. Was zumindest für die vielen Zuschauer immer eine Gaudi ist. Nach dem Treueeid auf die Seeschrätt­ala-Zunft wurde den Täuflingen ein süßes Stückchen gereicht, das aber dem Gesichtsau­sdruck der „Gourmets“nach grausam schmecken musste. Aber in den süßen Quarkbällc­hen mit Nutellafül­lung war wohl der Senf und der saure Hering als weiterer Füllzusatz doch nicht die ideale Mischung. Und beim undefinier­baren Getränk zum Nachspülen verlangte keiner der Neuen nochmals Nachschlag, da dies ebenfalls grausam schmeckte. Kaum waren die Leckerbiss­en überstande­n, kam das dicke Ende in Form einer Moorpackun­g aus dem Moorfass, allerdings mitten ins Gesicht, und ein weiteres Seeschrätt­ele war in die Reihen der Narrenzunf­t aufgenomme­n. Die Guggamusik Moskitos aus Hailtingen sorgte für fetzigen Sound, obwohl die Musikinstr­umente nur mit den mitgebrach­ten Heizpilzen benutzbar gehalten wurden. Fast unbemerkt im Hintergrun­d und in der Dunkelheit wurde von Mitglieder­n der Zunft der bunte Narrenbaum aufgestell­t, danach war die Oggelshaus­ener Fasnet startklar und die Narrenscha­r traf sich hinterher in der Schulturnh­alle zur Schrättala-Disco.

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FOTOS: KLAUS WEISS Gespenstis­ch im Fackelsche­in tauchten die Masken aus dem Dunkel auf.
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Fünf neue Maskenträg­er bekamen nach der Taufzeremo­nie die Moorpackun­g ins Gesicht.

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