Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
In Oggelshausen regiert das Seeschrättale
Der Narrenbaum steht – die Fasnet kann beginnen
- Mit einem mystischen Schauspiel sind am Freitagabend die Oggelshausener Seeschrättala erweckt worden. Gleichzeitig wurde der Narrenbaum beim Rathaus aufgestellt. Obwohl es bitterkalt war, nahmen zahlreiche Oggelshausener an dem Spektakel teil.
In Oggelshausen wurde von der Narrenzunft Seeschrättala der Narrenbaum aufgestellt. Zuvor mussten die Narren aber erst einmal erweckt werden. Eine alte Sage erzählt von den Schrättala, die in Oggelshausen ihr Unwesen getrieben haben sollen und deshalb auch gefürchtet waren.
Das kleine Schauspiel erzählte von einem Bauern, der im Traum mit einem dieser Gesellen gekämpft und verloren habe. Am anderen Morgen sei dann bei den Pferden im Stall der Schweif unentwirrbar geflochten gewesen und die Kühe hätten nur noch saure Milch gegeben. So lautet die überlieferte Geschichte. Gestalt gaben die Oggelshauser Narren der Sage am Freitagabend mit ihrem mystischen Auftritt. Aus dem Dunkel tauchten die Seeschrättele vor dem Oggelshausener Rathaus auf. Mit einem gespenstischen Hexentanz unter Fackelbeleuchtung war die diesjährige Oggelshausener Fasnet eröffnet.
Immer ein lustiger Gag ist die Taufe der neuen Mitglieder in der Zunft. Bevor die Neuen die Maske aufsetzen dürfen, müssen sie getauft werden. Was zumindest für die vielen Zuschauer immer eine Gaudi ist. Nach dem Treueeid auf die Seeschrättala-Zunft wurde den Täuflingen ein süßes Stückchen gereicht, das aber dem Gesichtsausdruck der „Gourmets“nach grausam schmecken musste. Aber in den süßen Quarkbällchen mit Nutellafüllung war wohl der Senf und der saure Hering als weiterer Füllzusatz doch nicht die ideale Mischung. Und beim undefinierbaren Getränk zum Nachspülen verlangte keiner der Neuen nochmals Nachschlag, da dies ebenfalls grausam schmeckte. Kaum waren die Leckerbissen überstanden, kam das dicke Ende in Form einer Moorpackung aus dem Moorfass, allerdings mitten ins Gesicht, und ein weiteres Seeschrättele war in die Reihen der Narrenzunft aufgenommen. Die Guggamusik Moskitos aus Hailtingen sorgte für fetzigen Sound, obwohl die Musikinstrumente nur mit den mitgebrachten Heizpilzen benutzbar gehalten wurden. Fast unbemerkt im Hintergrund und in der Dunkelheit wurde von Mitgliedern der Zunft der bunte Narrenbaum aufgestellt, danach war die Oggelshausener Fasnet startklar und die Narrenschar traf sich hinterher in der Schulturnhalle zur Schrättala-Disco.