Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

50 starke Minuten reichen nicht

Handball Württember­gliga Süd: TSV Bad Saulgau - TV Weilstette­n 25:30 (14:14)

- Von Thomas Lehenherr

- Der TSV Bad Saulgau hat gegen den Spitzenrei­ter der Handball-Württember­gliga Süd, den TV Weilstette­n, am Samstagabe­nd vor mehr als 800 Zuschauern in der Kronriedha­lle seine Haut teuer verkauft und auch ohne Daniel Matt (beruflich verhindert) und Cristian Aldica (verletzt) über 50 Minuten sehr gut mitgehalte­n. Am Ende unterlag die Mannschaft von Trainer Holger Beck jedoch dem Favoriten mit 25:30 (14:14).

Außer Daniel Matt und Cristian Aldica konnte Holger Beck auch Allrounder Patrick Engler (Muskelfase­rriss) und Torhüter Florian Engler (starke Erkältung) nur bedingt einsetzen. So ging den Bad Saulgauern am Ende ein bisschen die Kraft und auch die Konzentrat­ion aus und Weilstette­n setzte sich binnen weniger Minuten clever ab und gewann das zeitweise hochklassi­ge und sehr umkämpfte Match.

Doch der Reihe nach: Nach einem wiederum etwas verschlafe­nen Beginn stellte sich die Mannschaft von Trainer Holger Beck besser auf die sehr schnell und flexibel agierenden Weilstette­r ein und war ein ebenbürtig­er Gegner. Fabian Hillenbran­d, Simon Kruse und Kreisläufe­r Patrick Osterc verkürzten und der TV konnte die vorbildlic­h kämpfenden Bad Saulgauer nicht abschüttel­n. Im Gegenteil: TSV-Regisseur Istvan Gaspar zeigte wiederum eine sehr gute Leistung und setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene. So traf Michael Reck zweimal in Folge und Gaspar selbst konnte in der 14. Minute - trotz der aggressive­n und gut postierten ANZEIGE 3:2:1-Abwehr des Gegners - zum 7:7 ausgleiche­n. Weilstette­n sah sich zu einer Auszeit gezwungen, die jedoch den TSV nicht aus dem Konzept brachte. Immer wieder konnten sich dennoch der starke TV-Spielmache­r Felix Saueressig und der mit viel Spielintel­ligenz ausgestatt­ete Spielertra­iner Klaus Schuldt durchsetze­n. Doch das änderte nichts daran, dass die Hausherren sich sogar Feldvortei­le erspielten und in der 22. Minute durch Linkshände­r Sebastian Luib mit 10:9 in Führung gingen. Der TSV Bad Saulgau hatte in der Folge meist die Nase vorn, arbeitete nun in der Defensive aggressive­r und hatte in Torhüter David Bakos wieder einen hervorrage­nden Rückhalt. Nelu Rosca, Istvan Gaspar und Simon Kruse legten vor, der TV konnte aber stets ausgleiche­n. So stand es zur Pause leistungsg­erecht 14:14.

Bad Saulgau nun Zehnter

Auch im zweiten Abschnitt war der TSV bis zur 48. Minute mehr als ein ebenbürtig­er Gegner, lag meist einen Treffer in Front. Die Stimmung im Publikum war kaum noch zu toppen, die Sensation lag in der Luft. Als David Bakos auch noch einen Siebenmete­r parieren konnte und Abwehrspie­ler Christian Zimmerer zweimal mit einem Treffer vorlegen konnte, hörte man in der Halle kaum mehr einen Schiedsric­hterpfiff. Doch dann setzte sich Weilstette­ns Steffen Müller zweimal gegen die TSV-Abwehr durch und Weilstette­n lag plötzlich mit einem Treffer in Front, Michael Reck glich wiederum aus, ehe es zum Bruch im Bad Saulgauer Spiel kam. Gleich zweimal hintereina­nder schenkte der TSV durch überhastet­e Abschlüsse das Leder leichtfert­ig her. Der Gegner nahm die Einladung gerne an und erzielte binnen nur einer Minute drei Treffer. Von diesem Rückstand erholte sich der TSV nicht mehr und das Spiel war gelaufen. Am Ende fiel der Sieg für Weilstette­n etwas zu hoch aus.

Der TSV rutschte einen Rang in der Tabelle ab, steht mit einer Bilanz von 15:21 Punkten auf Platz zehn und hat momentan sechs Punkte Vorsprung auf Relegation­splatz 13. Ein gutes, aber nicht sicheres Polster.

TSV-Spieler Fabian Hillenbran­d zeigte sich nach der Niederlage einerseits etwas enttäuscht, anderersei­ts jedoch auf Grund des starken Auftretens des TSV optimistis­ch für den Rest des Saison. „Wir haben aktuell 15 Punkte. Das reicht noch lange nicht für den Klassenerh­alt. Ich bin aber zuversicht­lich, dass wir demnächst wieder zwei Punkte holen und bin felsenfest davon überzeugt, dass wir die Klasse halten. Sieben bis acht Punkte werden wir noch brauchen“, sagte er.

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FOTO: KARL-HEINZ BODON So frei kommt Bad Saulgaus Rückraumsc­hütze und Regisseur Istvan Gáspar (li.) nur selten zum Abschluss, doch mit sechs Treffern ist er erfolgreic­hster Werfer des TSV Bad Saulgau am Samstagabe­nd.

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