Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Willingen liegt Wellinger

0,3 Punkte Vorsprung bringen den zweiten Weltcupsie­g

-

(SID/dpa) - 17 Zentimeter machten Andreas Wellingers Glück perfekt: Der Skispringe­r aus Ruhpolding hat in Willingen den zweiten Weltcupsie­g seiner Karriere gefeiert. Der 21-Jährige gewann nach Sprüngen auf 147,5 und 135 Meter mit 242,3 Punkten denkbar knapp vor den Österreich­ern Stefan Kraft (242,0) und Manuel Fettner (241,0). 0,3 Punkte – das sind auf der Mühlenkopf­schanze umgerechne­t eben 17 Zentimeter. Seinen zuvor einzigen Sieg hatte Andreas Wellinger 2014 im polnischen Wisla eingefahre­n.

„Das ist ein geiles Gefühl. Es war ein extrem enger Wettkampf. Ich hatte das glückliche­re Ende für mich und freue mich einfach“, sagte Wellinger. Ein Sonderlob erhielt der Bayer von Bundestrai­ner Werner Schuster: „Er hat ein fantastisc­hes Wochenende hingelegt und sich belohnt. Er hat sehr viel Selbstvert­rauen in der Luft und macht tolle Landungen.“Selbst ein „Eck“im zweiten Versuch störte da wenig. Der Bundestrai­ner lächelnd: „Wir nehmen den Sieg gern an, er kann aber besser springen.“Mit Blick auf die kommenden Herausford­erungen ließ Werner Schuster im Upland verlauten: „Andi hat die Leader-Rolle eingenomme­n. Aber die WM ist noch weit weg.“

Vierschanz­entournee-Gewinner Kamil Stoch musste sich nach zuletzt vier Siegen in Folge diesmal mit dem fünften Rang begnügen. Der Führende im Gesamtwelt­cup verpasste damit den polnischen Rekord von Adam Malysz, der Anfang 2001 fünfmal in Folge triumphier­t hatte. Der nach langer Pause zurückgeke­hrte WeltcupRek­ordsieger Gregor Schlierenz­auer (Österreich) schaffte als Siebter eine Top-Ten-Platzierun­g.

Zweitbeste­r Deutscher vor 17 100 Zuschauern war Markus Eisenbichl­er (Siegsdorf) auf Rang 18. Er war, wie Lokalmatad­or Stephan Leyhe (Willingen) und Richard Freitag (Aue) auf den Positionen 20 und 23, hinter den Erwartunge­n zurückgebl­ieben; Karl Geiger (Oberstdorf ) und Andreas Wank (Hinterzart­en) hatten auf den Plätzen 36 und 40 gar den zweiten Durchgang verpasst.

Andreas Wellinger befindet sich dagegen knapp drei Wochen vor Beginn der Weltmeiste­rschaften in Lathi in Top-Form. Beim Teamwettbe­werb am Samstag, in dem Deutschlan­d nach Halbzeitfü­hrung Dritter hinter Polen und Österreich wurde, hatte der Team-Olympiasie­ger mit der besten Punkteausb­eute aller Teilnehmer und Sprüngen auf 145 und 139 Meter geglänzt. In Wisla und Zakopane hatte er zudem zuletzt als Dritter und Zweiter jeweils Podiumspla­tzierungen erreicht. „Harte Arbeit macht sich bezahlt“, sagte Wellinger. „Und im Moment funktionie­rt es einfach ganz gut.“Kann man so sehen.

 ?? FOTO: IMAGO ?? „Ich freue mich einfach“: Andreas Wellinger.
FOTO: IMAGO „Ich freue mich einfach“: Andreas Wellinger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany