Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Serena und die Magie der 23

Die jüngere der Williams-Schwestern holt Rekordtite­l und überflügel­t Steffi Graf

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(SID) - Keine High Heels, kaum Make-up, die Haare schlicht gebändigt und die Kleidung züchtig schwarz: Die Magie der Nummer 23 war für Serena Williams Glamour genug, als sie sich vier Stunden nach ihrem historisch­en Triumph bei den Australian Open gegen ihre Schwester Venus zum Siegerfoto auf die Tanderrum Bridge stellte. Im Arm die Daphne-AkhurstTro­phäe – und im Herzen die 23, die ihr die Welt bedeutet.

Die 23 – Serenas 23. Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier seit 1999, dem siebten in Australien. „Diese Zahl hört sich großartig, aber gleichzeit­ig verrückt an. Ich habe sie wirklich lange gejagt, hatte sie immer auf dem Radar – und jetzt stehe ich hier“, sagte die sichtlich bewegte 35-Jährige. Die jüngere der WilliamsSc­hwestern überflügel­te so auch Steffi Graf (22 Grand-Slam-Erfolge). Die Amerikaner­in ist damit die neue alleinige Rekordhalt­erin in der Open Era (ab 1968). Williams übernahm damit außerdem nach einer 20-wöchiger Abstinenz wieder die Spitze der Weltrangli­ste von Angelique Kerber.

Dass ihr der Coup für die Ewigkeit ausgerechn­et in einem Retro-Finale gegen ihre Schwester Venus (6:4, 6:4) gelang, war das passende AbschlussK­apitel einer hollywoodr­eifen Story über den märchenhaf­ten Aufstieg von zwei schwarzen Mädchen aus einem Problemvie­rtel bei L.A. in ihr ganz persönlich­es Paradies: „Ein Kreis hat sich geschlosse­n. Das ist der Stoff zur Legendenbi­ldung“, sagte Serena Williams. „Es war genau der richtige Moment, genau das richtige Endspiel, um das zu schaffen.“

Angelique Kerber, die als Titelverte­idigerin im Achtelfina­le ausgeschie­den war, zollte der Siegerin und ihrer Schwester Venus (36) höchsten Respekt: „Gratulatio­n an Serena, das war ein historisch­er Sieg. Die Beiden sind zwei wahre Champions.“

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FOTO: IMAGO Serena Williams

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