Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Titelsammler nicht zu stoppen
Frankreich gewinnt WM-Finale 33:26 gegen Norwegen
(SID) - Frankreichs Handballer führten nach ihrem Sturm auf den WM-Thron Freudentänze auf, der überragende Nikola Karabatic stand wie ein Triumphator im Mittelkreis. Nachdem die Titeljäger ihr sechstes WM-Gold durch ein 33:26 (18:17) in einem lange Zeit hochklassigen Finale gegen Außenseiter Norwegen gewonnen hatten, begann in Paris eine lange Partynacht. Zuvor hatte der Rekord-Weltmeister mit seinem neunten Sieg im neunten Turnierspiel seine Gold-Mission bei der Heim-WM eindrucksvoll erfüllt.
„Es gibt 16 Helden heute Abend. Wir haben gekämpft wie die Löwen. Es ist eine großartige Geschichte. Die Emotionen sind unbeschreiblich“, sagte Torhüter Vincent Gerard, der nach seiner Einwechslung eine bärenstarke Leistung zeigte.
Bester Werfer beim Sieger war Karabatic mit sechs Toren. Für den zweimaligen Olympiasieger war es der zehnte Titel bei einem Großereignis in den vergangenen 16 Jahren und gleichzeitig der krönende Abschluss für einige Spieler der „Goldenen Generation“: Torhüter-Legende Thierry Omeyer, Daniel Narcisse und Guigou werden ihre Nationalmannschaftskarriere wohl beenden. Für den 40 Jahre alten Ex-Kieler Omeyer war es der fünfte WM-Triumph – Rekord!
Durch Frankreichs Erfolg blieb das norwegische Wintermärchen ohne Happy End. Der per Wildcard ins Turnier gerückte EM-Vierte kann sich aber mit der ersten WM-Medaille seiner Geschichte trösten.
Nach einem zögerlichen Start und einem kurzzeitigem Drei-Tor-Rückstand drückten die Franzosen nach dem Wechsel aufs Tempo und spielten mit Karabatic als Spielgestalter ihre ganze Klasse aus. Schnell zogen sie auf vier Tore davon (22:18/34.).
Als Kreisläufer Ludovic Fabregas zum 27:22 traf, war die Partie entschieden (48.). Den Norwegern fehlte die Kraft, um noch einmal heranzukommen. Da hatten die Fans auf den Rängen und die Ersatzspieler auf der Bank längst den Startschuss in eine lange Partynacht gegeben.