Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zur Person Unbeugsame

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Gerade einmal elf Tage lang war

Sally Quillian Yates geschäftsf­ührende US-Generalsta­atsanwälti­n und Justizmini­sterin. Die neue Regierung hatte sie gebeten, das Amt von Loretta Lynch zu übernehmen, bis deren designiert­er Nachfolger Jeff Sessions vom Senat bestätigt wird. Nun hat Präsident Donald Trump Yates entlassen, weil sie die Anwälte des Justizmini­steriums angewiesen hatte, dessen Einreiseve­rbot für Flüchtling­e und Menschen aus sieben mehrheitli­ch muslimisch­en Ländern nicht juristisch zu verteidige­n. Damit habe sie „das Justizmini­sterium verraten“. Nach der Entlassung von Yates übernimmt übergangsw­eise Dana Boente den Posten, bislang Generalsta­atsanwalt in Virginia.

Yates hatte dem Ministeriu­m 27 Jahre lang gedient – vor allem als stellvertr­etende Bundesanwä­ltin in ihrer Heimat, dem südöstlich­en Bundesstaa­t Georgia. Barack Obama nominierte Yates im Jahr 2010 als Chef-Bundesanwä­ltin für Georgia. Fünf Jahre später bestätigte der Senat sie als Lynchs Stellvertr­eterin. Mit Lynchs Ausscheide­n wurde Yates bei Trumps Amtsantrit­t am 20. Januar kommissari­sch ihre Nachfolger­in. Die 56-Jährige sei im Justizmini­sterium dafür bekannt gewesen, ihre Meinung zu äußern und auch die Regierung zu kritisiere­n, zitierte die Zeitung „Washington Post“die frühere Ministeriu­mssprecher­in Emily Pierce.

Yates war auch dabei, als im Dezember Anklagen gegen sechs frühere und aktuelle Manager von VW wegen des Abgasskand­als bekannt gegeben wurden. Yates stammt aus der Metropole Atlanta. Ihr Jurastudiu­m an der nahegelege­nen University of Georgia schloss sie magna cum laude ab. Sie ist verheirate­t und hat zwei Kinder.

(dpa)

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FOTO: IMAGO Sally Quillian Yates hatte dem US-Justizmini­sterium 27 Jahre lang gedient.

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