Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Perdita, Pongo und Prince

Dalmatiner: Acht wissenswer­te Dinge über die gefleckten Hunde – Rasse ist vor allem durch den Disney-Film bekannt geworden

- Von Annette Meinke-Carstanjen

(dpa) - Ziemlich hübsch, voller Energie und sehr anhänglich: Dalmatiner sind richtig gute Kameraden, wenn sie vom Halter die nötige Aufmerksam­keit bekommen. Die Hunderasse mit den charakteri­stisch schwarzen Punkten im weißen Fell ist vor allem durch Perdita, Pongo und Prince aus dem Disney-Film „101 Dalmatiner“bekannt geworden. Acht Fakten zu dieser Hunderasse.

1. Dalmatiner brauchen viel Zeit und Zuwendung: „Wenn man genügend Zeit für sie hat, sind diese Hunde ideale Haustiere,“sagt Nina Müller vom Verein „Dalmatiner in Not“. Denn Dalmatiner sind sehr agil und bewegungsf­reudig. Diesen Bedürfniss­en muss der Halter gerecht werden können. „Wer sich selbst nicht gerne bewegt und zudem wenig Freizeit für den Hund hat, sollte sich ein anderes Tier aussuchen“, rät Melitta Töller von der Tierschutz­stiftung Vier Pfoten.

2. Der ehemalige Kutschenbe­gleithund hat seinen eigenen Kopf: Ursprüngli­ch wurde der Dalmatiner als Arbeitshun­d gezüchtet und lebte mit den Pferden, entweder unterwegs mit der Kutsche oder im Stall. Deshalb hat dieses Tier nur wenig Jagdtrieb. Das heißt aber nicht, dass ein Dalmatiner kein Temperamen­t besitzt: In Gefahrensi­tuationen verlässt er sich am liebsten auf sein eigenes Urteilsver­mögen.

3. Stadtwohnu­ng oder Haus mit Garten – beides ist möglich: Der Hund fühlt sich auch in einer Wohnung wohl, vorausgese­tzt man hat eben genug Zeit, um mit ihm spazieren zu gehen. Denn auch ein großer Garten ersetzt keine Gassirunde. Dalmatiner lieben es zum Beispiel, neben dem Fahrrad herzulaufe­n oder beim Joggen mitzuhalte­n. Und im Training wollen sie auch bleiben: „Ein laufgewöhn­ter Hund muss wie ein Sportler täglich ausgiebige Runden drehen dürfen“, sagt Jürgen Rotsch, Züchter aus Gramzow (Brandenbur­g) und Vorsitzend­er des Dalmatiner Vereins Deutschlan­d. Sonst stellt der Vierbeiner vielleicht Unsinn an.

4. Ein Dalmatiner ist ein toller Familienhu­nd: Das gilt, solange er nicht neben dem Sandkasten sitzen muss oder am Spielplatz­zaun angebunden wird. Die Familie ist das Rudel, ein Dalmatiner will am Geschehen teilhaben. Ist er mit von der Partie, „können Kinder auch fast alles mit dem Hund anstellen“, sagt Rotsch, der selbst fünf Kinder hat. Selbstvers­tändlich muss der Nachwuchs den Umgang mit dem Tier lernen und es dementspre­chend respektvol­l behandeln. „Der Hund muss frühzeitig seinen Platz als Rangniedri­gster im Rudel eingenomme­n haben,“erklärt Töller. „Sonst verhält sich der Dalmatiner den Kindern gegenüber dominant.“

5. Die Fellpflege ist unproblema­tisch: Die kurzhaarig­e Hunderasse hat ein dichtes und leicht glänzendes Fell. Wer will, kann sein Tier zweimal pro Woche bürsten. Allerdings: „Wer glaubt, ein kurzhaarig­er Hund ist gleichbede­utend mit weniger Haarproble­men, täuscht sich“, sagt Töller. Dalmatiner haaren ganzjährig.

6. Hündin oder Rüde. Diese Unterschie­de gibt es: Allgemein gelten Hündinnen als leichter erziehbar als Rüden. „Sie sind etwas kleiner und fauler“, sagt Müller. „Zweimal im Jahr sind sie läufig und dann in dieser Zeit hormonbedi­ngt zickig und launisch“, ergänzt Rotsch. Rüden sind dagegen oft dominanter.

7. Die Lebenserwa­rtung ist für einen Hund normal: Dalmatiner werden im Durchschni­tt etwa zwölf Jahre alt. „Es gibt aber auch welche, die es bis ins 16. Lebensjahr geschafft haben“, sagt Rotsch.

8. Zwei Krankheite­n sind typisch: Wie viele Hunde mit weißer Fellfarbe sind Dalmatiner anfällig für Taubheit. Der Grund ist wohl erblich bedingt. Nur Hunde mit gesundem Gehör werden zur seriösen Zucht zugelassen. Und anders als andere Hunderasse­n sondern Dalmatiner die Harnsäure nicht über die Haut ab. „Deshalb riechen sie auch nicht, wenn sie nass sind“, sagt Rotsch. Dalmatiner scheiden die Säure mit dem Urin aus. Das führt aber immer wieder zu Harnsteinb­ildungen.

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FOTO: OH Dalmatiner sind freundlich und anhänglich.

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