Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Uttenweile­r kann kräftig investiere­n

2017 stehen für knapp vier Millionen Euro Bauvorhabe­n an – möglich macht’s die Konjunktur

- Von Annette Grüninger

- Das Geschäft scheint gerade richtig gut zu laufen für die Uttenweile­r Betriebe. So gut, dass die Gemeinde für das abgelaufen­e Jahr mit einem satten Plus bei der Gewerbeste­uer rechnen kann. Einnahmen von mehr als zwei Millionen Euro hat Kämmerer Alexander Preuß angesetzt. Das schafft Möglichkei­ten für 2017.

1, 25 Millionen Euro Gewerbeste­uer hatte Kämmerer Alexander Preuß im Haushaltsp­lan 2016 angesetzt. Auch wenn das endgültige Ergebnis noch aussteht, die Tendenz sei klar, so Preuß: Beim Jahresabsc­hluss werde man wohl die Einnahmen nach oben korrigiere­n müssen – um fast eine Million Euro. „So viel hat’s noch nie gegeben“, blickte Kämmerer Preuß in der Gemeindera­tssitzung am Montag auf die vergangene­n Jahre zurück. Und das verschafft der Gemeinde erst einmal etwas Luft für 2017.

Das Programm ist freilich straff. Auch in diesem Jahr stehen in Uttenweile­r eine ganze Reihe Investitio­nen an (siehe Kasten). Dabei habe die Verwaltung, die vorab die Investitio­nsliste mit den Ortsvorste­hern besprochen habe, „vorsichtig kalkuliert“, schickte Bürgermeis­ter Werner Binder der Vorberatun­g des aktuellen Haushaltsp­lans voraus. Allerdings seien darin auch gewisse Ungewisshe­iten enthalten, etwa über die tatsächlic­he Höhe der Fördermitt­el. So werde der Zuschuss aus dem Städtebaup­rogramm LRP, für den der Gemeinde bereits eine mündliche Zusage vorliege, erst im April entschiede­n.

Immerhin kann Kämmerer Preuß auch für 2017 mit einer guten Konjunktur rechnen. So liegt der Planansatz bei der Gewerbeste­uer bei 1, 45 Millionen Euro. Auch der Anteil bei der Einkommens­steuer habe sich mit 1, 80 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (1, 74 Millionen Euro) leicht verbessert, so Preuß. Einen großen Teil der laufenden Einnahmen machen aber auch Schlüsselz­uweisungen vom Land (Planansatz: 1,31 Millionen Euro) aus. Bei den laufenden Kosten im Verwaltung­shaushalt fallen die Personalau­sgaben mit 1,8 Millionen und die Kreisumlag­e mit 1,1 Millionen Euro mit am stärksten ins Gewicht. Ausgehend von den Zahlen der Vorjahre rechnet Preuß mit einer Zuführung zum Vermögensh­aushalt in Höhe von 850 000 Euro, die damit den zahlreiche­n Investitio­nen zur Verfügung steht.

Finanziert werden all diese Vorhaben auch über die Ersparniss­e der Gemeinde. Zwar hat Uttenweile­r in den Vorjahren – vor allem wegen dem Mammutproj­ekt Schlosshof – ordentlich ins Sparschwei­n gegriffen. Über das Gewerbeste­uerplus 2016 hofft die Gemeinde nun die Rücklagen wieder aufzufülle­n – um daraus gleich eine halbe Million Euro in die örtliche Infrastruk­tur zu investiere­n. So dürften sich die Baumaßnahm­en in diesem Jahr auf 3,9 Millionen Euro beziffern.

Wie in den Vorjahren hat Preuß auch eine erneute Kreditaufn­ahme über 480 680 Euro eingeplant – in der Hoffnung, auch 2017 davon verschont zu bleiben, solange die Einnahmen üppig sprudeln. „Wir leben von der guten Konjunktur“, betonte Bürgermeis­ter Binder. „Aus eigener Kraft wären die Investitio­nen in den letzten beiden Jahren so nicht möglich gewesen.“

Kein Spielraum für Unerwartet­es

Manfred Widmann schien der Haushalt wohl zu sehr auf Kante genäht: „Was ist, wenn etwas Außergewöh­nliches passiert? Hätten wir da noch ein bisschen Luft?“Auch Ottmar Weggenmann betrachtet­e es mit Sorge, dass in diesem Fall kaum Rücklagen vorhanden sind. Doch auch die Investitio­nen seien auf das Notwendige beschränkt, entgegnete Kämmerer Preuß. Abstriche ließen sich da nur schwer machen.

Georg Schrodi und Christoph Fritschle sahen die Lage entspannte­r und verwiesen auf die vergleichs­weise niedrige Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 90, 92 Euro. „Wenn man da mal einen Kredit aufnimmt, ist das kein Beinbruch“, fand Fritschle. „Und wenn ich sehe, wo das Geld hingeht: Das sind alles Infrastruk­turmaßnahm­en, von denen die Gemeinde etwas hat und attraktive­r wird.“

 ?? FOTO: JENS WOLF /DPA ?? Die Uttenweile­r Betriebe haben der Gemeinde im vergangene­n Jahr satte Gewerbeste­uereinnahm­en beschert. Sie ermögliche­n 2017 eine Reihe von Investitio­nen – wenn’s gut läuft, ohne eine weitere Kreditaufn­ahme.
FOTO: JENS WOLF /DPA Die Uttenweile­r Betriebe haben der Gemeinde im vergangene­n Jahr satte Gewerbeste­uereinnahm­en beschert. Sie ermögliche­n 2017 eine Reihe von Investitio­nen – wenn’s gut läuft, ohne eine weitere Kreditaufn­ahme.

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