Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Brühlhund begeistert die ganze Familie

Familie Betz aus Schemmerbe­rg ist bei 17 Umzügen in dieser Saison dabei

- Von Daniel Häfele

- Der achtjährig­e Fabio und die elfjährige Lenya haben die Begeisteru­ng für den Schemmerbe­rger Brühlhund quasi in die Wiege gelegt bekommen. Denn ihre Eltern, Diana und Christian Betz, sind beinahe seit Gründung der Narrenzunf­t durch Markus Stark im Jahr 1994 als Hästräger mit dabei. „Wir sind jedes Jahr zu 100 Prozent Feuer und Flamme für die Fasnet“, sagt die 35-jährige Schemmerbe­rgerin.

Mehr als eine halbe Stunde dauert es, bis alle vier Familienmi­tglieder in ihr Häs geschlüpft sind. Das ist aber nichts im Vergleich zu dem, wie lange die Herstellun­g der Brühlhund-Maske dauert. Schwarze Grundfarbe, weiß angemalte Zähne sowie Augen, eine rote Zunge und ein schwarzes Islandscha­ffell – die Maske des Brühlhunds wird von Rupert Willburger aus Weymouthki­eferholz per Hand geschnitzt. Insgesamt erstreckt sich die Herstellun­g über 14 Stunden. Mit diesem „Gesicht“sind Diana und Christian an jedem Wochenende während der Fasnet unterwegs. Fabio und Lenya haben noch keine Maske. Ein klassische­r Umzugstag – 15 bis 17 Stück gibt es pro Saison – beginnt für die Familie mit pünktliche­m Aufstehen. Mutter Diana Betz kocht für die Familie, damit alle gut gestärkt ins Narrentrei­ben starten können. Bis etwa elf Uhr muss das BrühlhundH­äs sitzen. Und dann geht es meistens schon mit dem Bus in Richtung Umzugsort. „Die Kinder singen bei der Fasnetsmus­ik eifrig mit. Und bei den Männern und Frauen gibt es das ein oder andere Bier beziehungs­weise einen Sekt“, schildert Diana Betz. Nicht unerwähnt lassen will sie an dieser Stelle Busfahrer Franz, der die Brühlhunde seit 19 Jahren sicher zu den Umzügen fährt. „So einen überragend­en Busfahrer, der auch jeden Scherz versteht, findet man nur schwer“, ergänzt Christian Betz. Am Umzugsort angekommen geht es zum Aufstellun­gsplatz und meistens beginnt dann auch schon der bunte Zug. „Ich verteile an Pärchen immer Teebeutel der Marke ,Heiße Liebe‘, damit sie es sich nach dem Umzug daheim kuschelig machen können“, sagt Diana Betz und schmunzelt. Sie und ihr Mann lieben an der Fasnet das Gesellige. „Es ist schön, Menschen zu treffen, die man sonst das ganze Jahr über nicht sieht“, sagt Christian Betz.

Beide sind bereits seit Jahren in der Narrenzunf­t Brühlhund aktiv. Diana Betz springt seit 1996 mit, genauso wir ihr Mann Christian Betz. „Ich musste damals ein Jahr warten, weil ich noch nicht 16 Jahre alt war“, sagt der heute 37-Jährige. Seine Frau musste sich nicht so lange gedulden, denn ihre Mutter trat der Narrenzunf­t ebenfalls im Jahr 1996 bei: „Dadurch konnte ich schon mit 14 Jahren mitgehen.“Ihre Mutter ist mit 65 Jahren übrigens immer noch bei fast jedem Umzug dabei, außer bei den Nachtumzüg­en. „Sie möchte den Jüngeren den Vortritt lassen“, erzählt Diana Betz. Für sie und ihren Mann ist das äußerst geschickt, schließlic­h hat die Oma dann Zeit, auf die Kinder aufzupasse­n. Denn bis Fabio und Lenya auch zu den Nachtumzüg­en mitdürfen, müssen sie sich noch ein paar Jahre gedulden. Besonders groß ist bei der Familie in diesem Jahr die Freude über den eigenen Umzug in Schemmerbe­rg am Sonntag, 12. Februar. Ab 14 Uhr ziehen 68 Narrenund Musikgrupp­en durch Schemmerbe­rg. Der Umzug findet nur alle zwei Jahre statt. Diana Betz sagt: „Während die Kinder mitlaufen, werden wir Würste braten.“

„Wir sind jedes Jahr zu 100 Prozent Feuer und Flamme für die Fasnet.“

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FOTOS: GREGOR WESTERBARK­EI Die Familie Betz mit ...
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... und ohne Häs.

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