Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Stadt ebnet Weg für Gewerbepar­k

Als erste Kommune tritt die Stadt Sigmaringe­n dem interkommu­nalen Gewerbegeb­iet bei

- Von Michael Hescheler

- Die Stadt Sigmaringe­n hat als erste Kommune im Landkreis die Beteiligun­g am interkommu­nalen Gewerbe- und Industriep­ark Graf Stauffenbe­rg beschlosse­n. Der Beschluss in der Gemeindera­tssitzungf­iel fiel einstimmig. Neun Gemeinden wollen auf dem ehemaligen Kasernenar­eal ein Industrieg­ebiet aufbauen. Insgesamt sollen dort in den kommenden 30 Jahren 82 Hektar Gewerbeflä­chen ausgewiese­n werden. „Wir stellen jetzt die Weichen für eine langfristi­ge industriel­le Entwicklun­g“, sagte Berater Lothar Zettler. Aktuell gehören die Flächen der Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben (Bima). Die Verkaufsve­rhandlunge­n laufen.

Für das Gewerbe ist der südliche Teil des Kasernenar­eals vorgesehen. Circa sieben Hektar werden momentan von der Erstaufnah­mestelle belegt. Sie sollen, wenn das Land die Einrichtun­g aufgibt, Teil des Gewerbeund Industriep­arks werden.

Als rechtliche Betriebsfo­rm haben sich die Vertreter der Gemeinden auf einen Zweckverba­nd verständig­t. Dabei handelt es sich um eine Körperscha­ft öffentlich­en Rechts, die ihren Sitz in Sigmaringe­n haben soll. Organ des Zweckverba­nds ist die Verbandsve­rsammlung, der die Bürgermeis­ter der neun Gemeinden angehören.

Der größte Anteilseig­ner ist mit 31 Prozent die Stadt Sigmaringe­n. Es folgen Bingen (13 Prozent), Sigmaringe­ndorf (13 Prozent), Inzigkofen (zehn Prozent), Krauchenwi­es (zehn Prozent), Stetten am kalten Markt (zehn Prozent), Scheer (fünf Prozent), Schwenning­en (fünf Prozent) und Beuron (drei Prozent). SPD-Stadtrat Martin Huthmacher begrüßte, dass sich so viele Gemeinden beteiligen: „Wenn der Zweckverba­nd zustande kommt, reduzieren wir unser Risiko um 69 Prozent.“

Eine Stimme erhält jedes Mitglied für jeden Prozentpun­kt, den es am Verband hält. Mit 31 Stimmen soll Sigmaringe­n der größte Partner sein, als Mitglied mit den wenigsten Anteilen sind Beuron drei Stimmen zugedacht. Nach diesem Verhältnis müssen die Kommunen für die Kosten aufkommen. Der Kauf der Grundstück­e soll über Kredite finanziert werden. Zinsen und andere Kosten sollen jährlich auf die Mitglieder umgelegt werden. Die Stadt Sigmaringe­n müsse mit jährlichen Kosten von rund 10 000 Euro rechnen, rechnete Berater Lothar Zettler vor. Nach diesem Verhältnis werden auch die Einnahmen aus der Gewerbeste­uer und der Grundsteue­r verteilt. Der Berater kalkuliert in den kommenden zehn Jahren mit Einnahmen in Höhe von 4,5 Millionen Euro und Ausgaben in Höhe von 8,5 Millionen Euro. Zum weiteren Vorgehen: Nach Sigmaringe­n sollen nun auch die weiteren Kommunen über den Beitritt zum Zweckverba­nd entscheide­n. Sobald alle Gemeinderä­te ihr Votum abgegeben haben, kann der Verband gegründet werden. Nach der Genehmigun­g durch das Landratsam­t soll laut Zeitplan im Mai in einer konstituie­renden Sitzung der Vorsitzend­e gewählt werden.

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