Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

SPD will Grunderwer­bsteuer beim ersten Kauf von Wohnraum halbieren

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(kab) - Mit einem Paket an Vorschläge­n macht die SPD-Fraktion Druck in Sachen Wohnungsba­u. Daniel Born, Wohnbauexp­erte der Fraktion, forderte am Donnerstag in Stuttgart, die Grunderwer­bsteuer beim ersten Kauf von selbst genutztem Wohnraum zu halbieren. Sein Fraktionsc­hef Andreas Stoch erklärte zum Baurecht selbstkrit­isch: „Da müssen wir einiges von dem, was wir in der Vergangenh­eit als richtig erachtet haben, noch mal überdenken.“

Stoch nannte Regelungen in der Landesbauo­rdnung, die seine Partei als Teil der Regierung in der vergangene­n Legislatur­periode mit verabschie­det hat – etwa die umstritten­en Vorgaben zu Fahrradste­llplätzen und Dachbegrün­ungen. Da sie schnellere­s Bauen verhindert­en, sollten diese abgesenkt oder ausgesetzt werden.

Die Fraktion fordert zudem, die Fördermitt­el des Landes für den Wohnungsba­u auf 300 Millionen aufzustock­en. Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) hatte jüngst von 250 Millionen gesprochen und in Aussicht gestellt, bei einem Mehrbedarf nachzulege­n. Der ehemalige grüne Regierungs­partner wirft der SPD vor, hinterherz­uhinken. Die wohnbaupol­itische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Susanne Bay, erklärte, dass die von der SPD geforderte Ausweitung der Sozialbind­ung von Wohnungen auf 30 Jahre bereits geplant sei.

FDP-Landeschef Michael Theurer äußerte sich verwundert: „Die SPD hat zusammen mit den Grünen die Grunderwer­bsteuer um 1,5 Prozent erhöht und fordert jetzt ihre Halbierung. Das ist aus Sicht der FDP letztlich eine erfreulich­e Wende.“

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FOTO: DRESCHER Andreas Stoch

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