Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schickedan­z-Streit endet mit Vergleich

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(dpa) - Der milliarden­schwere Schadeners­atz-Streit zwischen Quelle-Erbin Madeleine Schickedan­z und mehreren Beklagten ist mit einer außergeric­htlichen Einigung beigelegt worden. Das Kölner Landgerich­t teilte nach mehrfach verschoben­en Verkündung­sterminen mit, die Klägerin und 13 der insgesamt 14 Beklagten hätten den Konflikt für erledigt erklärt. Das Gericht werde daher hier keine Entscheidu­ng mehr fällen, der ursprüngli­ch geplante Verkündung­stermin am kommenden Dienstag sei gestrichen.

Es gibt allerdings eine Ausnahme: Als einziger Beklagter hat sich Matthias Graf von Krockow der Erledigung­serklärung nicht angeschlos­sen. In diesem Fall müsse daher der Rechtsstre­it gerichtlic­h fortgesetz­t werden, erläuterte eine Sprecherin. Nächster Verhandlun­gstermin sei der 28. März.

Der Zivilproze­ss hatte vor gut vier Jahren begonnen. Die frühere Schickedan­z-Hausbank Sal. Oppenheim hatte bereits Ende 2016 von einem außergeric­htlichen Vergleich berichtet. Über den Inhalt der Vereinbaru­ng wurden keine Angaben gemacht. Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur erhält die 73-jährige Schickedan­z einen mittleren zweistelli­gen Millionenb­etrag. Das gesamte Verfahren blieb aber weiter bei Gericht anhängig, weil noch einzelne Voraussetz­ungen für einen endgültige­n Abschluss fehlten.

Die Ex-Milliardär­in hatte in dem spektakulä­ren Schadeners­atz-Fall ursprüngli­ch 1,9 Milliarden Euro von 14 Beklagten verlangt – vor allem von Sal. Oppenheim und ihrem Ex-Vermögensb­erater Josef Esch. Diese hätten ihr Vermögen gegen ihren Willen riskant angelegt und verschleud­ert, so der Vorwurf. Die Beklagten bestritten das stets.

Schickedan­z hatte durch die Insolvenz des Handelsrie­sen Arcandor – hervorgega­ngen aus KarstadtQu­elle – 2009 ihr Vermögen verloren. Mit dem erzielten Vergleich nimmt sie nun Abstand von diesen Behauptung­en.

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FOTO: DPA Quelle-Erbin Madeleine Schickedan­z.

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