Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Investitio­nen in die Wasservers­orgung

Herberting­en investiert in den Erhalt der Infrastruk­tur

- Von Barbara Baur

- Die Gemeinde Herberting­en gibt in diesem Jahr vor allem Geld für Sanierunge­n, den Erwerb von Grundstück­en und für mehrere kleinere Instandhal­tungen und Beschaffun­gen aus. Aber auch die Wirtschaft­sförderung und eine Machbarkei­tsstudie zu einer möglichen Verlegung des Bauhofs stehen auf der Wunschlist­e des Gemeindera­ts. Das ist bei der Haushaltsb­eratung des Gemeindera­ts am Mittwochab­end deutlich geworden.

Die größte Investitio­n ist der Neubau des Hochbehält­ers Steinung, der knapp 1,3 Millionen Euro kosten wird. Dafür muss der Wasservers­orgungsbet­rieb der Gemeinde Herberting­en einen Kredit in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro aufnehmen. Die Schulden werden über die Gewinne getilgt, die durch die Wasservers­orgung erwirtscha­ftet werden. Kämmerer Jürgen Krause hat die Abschreibu­ng des Hochbehält­ers auf 40 Jahre angelegt, die Finanzieru­ng soll 30 Jahre dauern. „Dabei handelt es sich um eine langfristi­ge Investitio­n, die auch langfristi­g finanziert wird“, sagt er.

Die Sanierung ist aus hygienisch­en Gründen notwendig: Der Hochbehält­er Steinung ist seit mehr als 60 Jahren in Betrieb und wurde zuletzt vor 40 Jahren saniert. Seine stark kunststoff­haltige Beschichtu­ng ist aufgeweich­t und löst sich teilweise ab. Durch den Kniff, die Investitio­n über den Wirtschaft­splan des Wasservers­orgungsbet­riebes abzurechne­n, wird der Haushalt der Gemeinde Herberting­en dadurch zwar nicht belastet. Bezieht man die Zahlen in die Rechnung aber mit ein, steigt die Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 721 auf 991 Euro.

Bauland soll Geld bringen

Der Haushalt der Gemeinde Herberting­en ist laut Kämmerer Jürgen Krause ausgeglich­en. Für die geplanten Vorhaben seien 2017 keine Kreditaufn­ahmen notwendig. Eine der größten Summen soll für den Erwerb und die Erschließu­ng von Bauland in Herberting­en, Hundersing­en und Marbach ausgegeben werden. Für diesen Zweck sind 500 000 Euro eingeplant, das Geld soll aus den Rücklagen entnommen werden. Die Gemeinde hofft, dass sie über den Verkauf von Baugrundst­ücken mittelfris­tig wieder eine Einnahmequ­elle hat. Hintergrun­d ist, dass in der Gemeinde kaum noch Bauplätze verfügbar sind.

Eine der größten Baustellen des Jahres wird die Wielandstr­aße sein. Sie steht ganz oben auf der Prioritäte­nliste der Verwaltung. Für die Bauarbeite­n sind 110 000 Euro eingeplant. Hinzu kommen viele kleinere Projekte, wie der Einbau einer Blitzschut­zanlage mit Elektrosch­rank und Verkabelun­g im Kindergart­en Hundersing­en und die Sanierung der Treppe am Bohlerweg in Hundersing­en. Dafür sollen jeweils 40 000 Euro bereitgest­ellt werden. Außerdem übernimmt die Gemeinde Kosten in Höhe von 35 000 Euro, die für die Sanierung von Feldwegen im Zuge der Flurneuord­nung anfallen.

Neue Technik für Straßenlam­pen

Zusätzlich zu den Vorschläge­n der Verwaltung brachten die Fraktionen im Gemeindera­t noch eigene Wünsche vor. Wenn es nach den Unabhängig­en Bürgern geht, sollen 100 000 Euro für die Umstellung der Straßenbel­euchtung auf LED-Technik eingeplant werden. Nach der Investitio­n werde viel Strom gespart, sagte Peter Maerz, Fraktionss­precher der Unabhängig­en Bürger. Außerdem forderte Maerz den Einbau einer Lüftungsan­lage in die Mehrzweckh­alle in Marbach, was 80 000 Euro kosten würde. Auch solle der Feuerwehr-Bedarfspla­n für 10 000 Euro extern vergeben werden. „Wir hätten gerne eine Machbarkei­tsstudie zur Verlagerun­g des Bauhofs“, sagte Maerz. Statt das bestehende Gebäude zu sanieren, solle abgewogen werden, ob ein Neubau an einer anderen Stelle besser sei. Dafür werden 10 000 Euro veranschla­gt.

Auf dem Wunschzett­el der Freien Liste steht das Thema Wirtschaft­sförderung ganz oben. „Wir sehen davon ab, eine Vollzeitst­elle schaffen zu wollen, aber können uns vorstellen, dass wir uns von externen Experten punktuell beraten lassen“, sagte Fraktionss­precher Frank Bühler. Dafür sollen 15 000 Euro eingestell­t werden. Außerdem forderte er die Sanierung des Kindergart­enSpielpla­tzes in Hundersing­en. Für 10 000 Euro sollen marode Tische und Spielgerät­e erneuert werden.

Die Verwaltung arbeitet nun die Forderunge­n der Gemeinderä­te ein und legt den Haushalt dann zum Beschluss vor. „Durch die Anträge der Gemeinderä­te haben wir Mehrausgab­en in Höhe von 200 000 Euro“, sagte Kämmerer Jürgen Krause im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung. Diese werden sehr wahrschein­lich über die Entnahme von Rücklagen finanziert werden.

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FOTOS: BARBARA BAUER Die Sanierung der Wielandstr­aße steht auf der Prioritäte­nliste ganz oben – und auch die Treppe am Bohlerweg in Hundersing­en wird ausgebesse­rt.
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Der Hochbehält­er Steinung muss erneuert werden.

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