Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Die ganze Schullandschaft wartet auf Sie“
72 Lehramtsanwärter starten am Lehrerseminar Laupheim ins Referendariat
- Ein neuer Lebensabschnitt beginnt: 65 Frauen und sieben Männer sind am Mittwoch in ihr Referendariat gestartet. Bei der offiziellen Begrüßung im Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Laupheim legten die zukünftigen Grundschullehrer ihren Diensteid ab. In den kommenden 18 Monaten unterrichten die Lehramtsanwärter an Schulen im Landkreis Biberach, im Alb-Donau-Kreis und im Stadtgebiet Ulm. Am Seminar in Laupheim werden ihnen die dafür notwendigen didaktischen und pädagogischen Voraussetzungen vermittelt.
„Früher hatten die Neulinge noch ein mulmiges Gefühl wegen ihrer beruflichen Zukunft“, sagt Stefan Langer, Direktor des Lehrerseminars, in seiner Ansprache. Inzwischen hat sich das geändert, Grundschullehrer sind gefragt: „Die ganze Schullandschaft wartet auf Sie.“Doch auf die 72 jungen Menschen warten natürlich auch die Aufgaben des Schulalltags. „Einem Sechsjährigen zu zeigen, wie er seinen Klettverschluss am Schuh schließen muss, wird da nicht das Problem sein“, berichtet Langer. In der heutigen Zeit heißen die Herausforderungen zudem noch Mediennutzung, Werteerziehung und Solidarisierungsfähigkeit.
62 der 72 Lehramtsanwärter haben bei der Wahl ihres Seminarorts Laupheim als Erstwunsch angegeben. Zu ihnen gehört auch Martin Stadter aus Senden im Landkreis Neu-Ulm. Der 27-Jährige wird künftig in Staig im Alb-Donau-Kreis unterrichten. „Mein Anspruch wird sein, den Ansprüchen der Schüler gerecht zu werden und mich selber weiterzuentwickeln“, sagt er. In Schwäbisch Gmünd hat er studiert, im Laupheimer Museum zur Geschichte von Christen und Juden war er schon mal als Schüler. „Ich habe bisher nur Gutes gehört und bin deshalb freudig gespannt.“
Sonja Winterfeldt muss Laupheim erst noch entdecken. Die 25-jährige Neu-Ulmerin hat in Weingarten studiert, ihr Einsatzort als Referendarin wird jedoch wieder heimatnah UlmGögglingen sein. „Ich freue mich auf die Praxis, hoffe aber, dass es nicht so stressig wird“, sagt sie. Das Studieren sei „lang“, das erste Staatsexamen „hart“gewesen. Genug vom Studieren hat nun auch
Maximilian Mayer aus Stuttgart. „Natürlich war es schön“, sagt er. Doch jetzt beginne ein „neuer Abschnitt“. Es fühle sich an wie ein erster Schultag, erzählt der 27-Jährige: „sehr viel Infos“. Mit Laupheim als Seminarort ist er „ein bissle zufrieden“. Viel könne er über die Stadt noch nicht sagen. Auf seine Schüler in Lonsee freut er sich aber schon.
Für Isabell Wolf wird Laupheim auch zum Wohnort. „Die Stadt gefällt mir noch nicht ganz so, die Region aber“, erzählt die 25-Jährige, die nun wieder mit ihrem Freund zusammenziehen kann. In Künzelsau bei Schwäbisch Hall geboren, in Schwäbisch Gmünd studiert, darf sie nun nach Ummendorf zur Schule.
Ein Video von der Begrüßungsfeier gibt es im Internet unter schwaebische.de/ start-ins-lehramt-lph