Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Fahrgastverband Pro Bahn setzt auf Beauftragten für Schienen-Nahverkehr
(sz/lsw) - Die Ernennung eines Landes-Sonderbeauftragten für den regionalen Bahnverkehr stößt beim Fahrgastverband Pro Bahn im Südwesten auf „uneingeschränkte Zustimmung“. „Die Personalie ist goldrichtig“, teilte der Pro-Bahn-Landesvorsitzende Stefan Buhl am Sonntag mit. Der neue Sonderbeauftragte Gerhard Schnaitmann sei ein erfahrener Insider, der nun einen Blick von außen auf die Probleme werfe, mit denen die Bahn seit einiger Zeit im Regionalverkehr von sich reden mache.
Schnaitmann, der zuvor bei der Nahverkehrsgesellschaft BadenWürttemberg mit der Organisation der Fahrpläne betraut war, soll als „Sonderbeauftragter des Landes für Qualität im regionalen Schienenverkehr“drei Monate lang Schwachstellen in den Abläufen der Bahn identifizieren und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) reagiert mit der Personalie auf die vielen Verspätungen und Ausfälle im regionalen Bahnverkehr in den vergangenen Wochen. Diese seien für BahnKunden „zum Teil eine Zumutung“gewesen.
Schnaitmann soll nach Angaben des Verkehrsministeriums besonders die Filstalbahn (Stuttgart-Ulm) und die Bodenseegürtelbahn (Radolfzell-Friedrichshafen-Lindau) im Blick behalten. Dort war es zuletzt besonders häufig zu Zugausfällen und Verspätungen gekommen. Auch die Frankenbahn (Stuttgart-Würzburg) steht im Fokus.
Für den Fall, dass sich die Verhältnisse nicht sehr schnell bessern, kündigte Herrmann rechtliche Schritte an.