Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Abbruch des Hotels Brücke hat begonnen

Rittersaal-Anbau ist als erstes dran - Arbeiten dauern bis April

- Von Bruno Jungwirth

- Von der Straße her ist es noch kaum zu sehen. Nur wer einen etwas genaueren Blick auf das Hotel Brücke in Riedlingen wirft, erkennt die Veränderun­gen: Etwa, dass im ersten Obergescho­ss die Fenster weitgehend ausgebaut sind. Hinter dem Haus, im Innenhof des ehemaligen Hotels, sind die Arbeiten deutlich weiter. Erste Wände sind abgetragen: Der Abbruch der „Brücke“ist in vollem Gange.

Im Innenhof vollbringt der Bagger in gleichmäßi­ger Gleichmüti­gkeit sein „zerstöreri­sches Werk“. Die Schaufel frisst sich Stück für Stück in Wände und Decken und verfrachte­t sie auf kleinere Abraumhüge­l, die wenige Meter entfernt sind. Von dort werden sie weiter aufgeteilt. Container stehen bereit, um die verschiede­nen Materialie­n aufzunehme­n. Denn bei einem solchen Abbruch muss genau sortiert werden: Metall, Holz, Dämm-Material, Kabel oder auch Rigipsplat­ten werden getrennt entsorgt.

Joachim Beller von der Firma Beller in Herberting­en ist der verantwort­liche Mann auf der Baustelle in Riedlingen. Mit drei Kollegen ist Beller vor Ort, um das ehemalige Hotel samt Bettentrak­t und Rittersaal abzubreche­n. Für Beller ist dies Alltag. Mit seinen Mannen ist er das ganze Jahr auf Abbrucharb­eiten spezialisi­ert. In Riedlingen wird er mehr als zwei Monate zu Gange sein, um das komplette Gelände leer zu räumen.

Beim „Hotel Brücke“hat er mit dem Abbruch des Flügels hin zur Donau begonnen. Durch die Baggerarbe­iten werden erste Blicke ins Innere des Gebäudes frei. Ungeschütz­t liegen derzeit die Räume für den Betrachter offen. Allerdings darf er diese Außenmauer­n nicht bis zum Erdboden abtragen. Einen Teil, etwa bis zur Fensterfro­nt, muss er stehen lassen – wegen des Hochwasser­schutzes. „Das ist in Riedlingen immer ein Thema“, sagt er.

Im Inneren des Haupthause­s sind die Abbrucharb­eiten ebenfalls im Gange. Weithin sind Hammerschl­äge zu hören. Bauarbeite­r sind derzeit dabei, die Fenster aus dem ersten Obergescho­ss rauszuschl­agen und zu entsorgen. Die Treppen sind ebenfalls bereits auf Rohbaunive­au zurückgefü­hrt. Auf den Gängen stapeln sich die Heizkörper, die aus den Zimmern ausgebaut wurden. Kabelsträn­ge hängen von der Decke. Die Gaststube ist weitestgeh­end leergeräum­t. Auf dem rosa Teppich des Saals liegen Reste von Brettspiel­en.

Die Zimmer, in denen bis im Oktober noch Gäste übernachte­t haben, sind ebenfalls weitestgeh­end leer. Nur da und dort ist noch ein Schrank oder Reste von anderen Möbelstück­en zu finden. Achtlos auf dem Fußboden ist noch ein Flyer von besseren Hotelzeite­n zurückgebl­ieben: „Willkommen zu Action, Show, Event“, steht dort geschriebe­n. Das war einmal...

Eine ganz andere Art von Action findet derzeit im Innenhof statt. Durch den Bagger. Bis in den April, so der Zeitplan, sind Beller und seine Mannen in Riedlingen tätig. Bis dahin werden alle drei Flügel des Hauses, wird das markante gelbgrüne Gebäude verschwund­en sein. Das Haus weicht einem Neubau, in dem rund 30 Wohnungen geplant sind. Der Bau soll allerdings erst 2018 beginnen. Denn ab April beginnt auch der Neubau der Hochwasser­kanalbrück­e. Um die Baustelle einrichten zu können, wird ein Teil des freigeräum­ten Platzes belegt.

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FOTO: THOMAS WARNACK Der Abriss des Hotels Brücke in Riedlingen hat begonnen.

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