Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gemeinde Uttenweile­r pflegt ihr Gedächtnis

Räte beschließe­n Ertüchtigu­ng der Gemeindear­chive – Kreisarchi­vamt übernimmt Katalogisi­erung

- Von Annette Grüninger

- Das Gemeindear­chiv ist das Gedächtnis einer Gemeinde: Hier werden Unterlagen von bleibendem Wert und damit ein Teil der Ortsgeschi­chte für die nachfolgen­den Generation­en bewahrt. Die Archive von Uttenweile­r und seinen Teilorten entspreche­n allerdings nicht mehr den modernen Standards. Um hier Abhilfe zu schaffen, möchte die Gemeinde mit dem Kreisarchi­vamt zusammenar­beiten.

Archiviere­n ist keine freiwillig­e Angelegenh­eit. Das Landesarch­ivgesetz verpflicht­et eine Kommune dazu, wichtige Unterlagen zu erhalten und auch für interessie­rte Bürger zu erschließe­n.

Tatsächlic­h verfüge Uttenweile­r und seine Teilorte über eine „reiche archivisch­e Überliefer­ung“, wandte sich Kreisarchi­var Dr. Jürgen Kniep in der jüngsten Sitzung an die Gemeinderä­te. Umso wichtiger sei es, diese „wertvolle, wirklich einzigarti­ge Überliefer­ung“, die bis ins Jahr 1800 zurückgehe, gut zu verwahren und zu erschließe­n. Für Kniep gehört dazu, die Dokumente vor Wärme, Feuchtigke­it und auch Hochwasser zu schützen. Bei der Unterbring­ung der Schriftstü­cke in säurefreie Kartons legt der Experte Wert auf Details; so sollten etwa Büroklamme­rn entfernt werden, da sich das Metall sonst durch das Papier durchfriss­t. Außerdem sei es notwendig, ein Verzeichni­s anzulegen, um eine gezielte Suche nach Unterlagen zu ermögliche­n.

Bei einigen Archiven der Gemeinde herrschten bereits gute Bedingunge­n vor, urteilte der Kreisarchi­var. Bei anderen seien bauliche Änderungen erforderli­ch, wobei teilweise neue Regale ausreichte­n.

Einer solchen Ertüchtigu­ng der Lagermögli­chkeiten befürworte­te auch der Gemeindera­t bei einstimmig­em Beschluss. Für die Katalogisi­erung der Archivgüte­r möchte die Gemeinde einen Vertrag mit dem Kreisarchi­vamt über eine Laufzeit von sechs bis sieben Jahre abschließe­n. Ein Teil davon werde vor Ort verzeichne­t, erläuterte Kniep auf Nachfrage von Margit Stolz die Vorgehensw­eise. Weniger umfangreic­he Schriftstü­cke bringe für gewöhnlich der jeweilige Bauhof gesammelt ins Kreisarchi­vamt. „Sie bekommen sie dann nach mehreren Wochen gereinigt, sortiert und in sauberen Kartons zurück.“

Das Kreisarchi­vamt beginnt frühestens 2018 mit seinen Arbeiten. Entspreche­nde Mittel sollen im Gemeindeha­ushalt eingestell­t werden.

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FOTO: ACHRIV Ordentlich sortiert und sicher sollen die historisch­en Dokumente der Gemeinde Uttenweile­r verwahrt werden.

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