Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gemeinde Uttenweiler pflegt ihr Gedächtnis
Räte beschließen Ertüchtigung der Gemeindearchive – Kreisarchivamt übernimmt Katalogisierung
- Das Gemeindearchiv ist das Gedächtnis einer Gemeinde: Hier werden Unterlagen von bleibendem Wert und damit ein Teil der Ortsgeschichte für die nachfolgenden Generationen bewahrt. Die Archive von Uttenweiler und seinen Teilorten entsprechen allerdings nicht mehr den modernen Standards. Um hier Abhilfe zu schaffen, möchte die Gemeinde mit dem Kreisarchivamt zusammenarbeiten.
Archivieren ist keine freiwillige Angelegenheit. Das Landesarchivgesetz verpflichtet eine Kommune dazu, wichtige Unterlagen zu erhalten und auch für interessierte Bürger zu erschließen.
Tatsächlich verfüge Uttenweiler und seine Teilorte über eine „reiche archivische Überlieferung“, wandte sich Kreisarchivar Dr. Jürgen Kniep in der jüngsten Sitzung an die Gemeinderäte. Umso wichtiger sei es, diese „wertvolle, wirklich einzigartige Überlieferung“, die bis ins Jahr 1800 zurückgehe, gut zu verwahren und zu erschließen. Für Kniep gehört dazu, die Dokumente vor Wärme, Feuchtigkeit und auch Hochwasser zu schützen. Bei der Unterbringung der Schriftstücke in säurefreie Kartons legt der Experte Wert auf Details; so sollten etwa Büroklammern entfernt werden, da sich das Metall sonst durch das Papier durchfrisst. Außerdem sei es notwendig, ein Verzeichnis anzulegen, um eine gezielte Suche nach Unterlagen zu ermöglichen.
Bei einigen Archiven der Gemeinde herrschten bereits gute Bedingungen vor, urteilte der Kreisarchivar. Bei anderen seien bauliche Änderungen erforderlich, wobei teilweise neue Regale ausreichten.
Einer solchen Ertüchtigung der Lagermöglichkeiten befürwortete auch der Gemeinderat bei einstimmigem Beschluss. Für die Katalogisierung der Archivgüter möchte die Gemeinde einen Vertrag mit dem Kreisarchivamt über eine Laufzeit von sechs bis sieben Jahre abschließen. Ein Teil davon werde vor Ort verzeichnet, erläuterte Kniep auf Nachfrage von Margit Stolz die Vorgehensweise. Weniger umfangreiche Schriftstücke bringe für gewöhnlich der jeweilige Bauhof gesammelt ins Kreisarchivamt. „Sie bekommen sie dann nach mehreren Wochen gereinigt, sortiert und in sauberen Kartons zurück.“
Das Kreisarchivamt beginnt frühestens 2018 mit seinen Arbeiten. Entsprechende Mittel sollen im Gemeindehaushalt eingestellt werden.