Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Vom Islamisten zum Friedensbo­tschafter

Ahmad Mansour spricht in Laupheim über den Kampf gegen religiösen Extremismu­s

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(sz) - Der Freundeskr­eis des Museums zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim veranstalt­et am Dienstag, 14. Februar, von 19 bis etwa 21 Uhr im Kulturhaus Schloss Großlauphe­im einen Vortrag von Ahmad Mansour mit dem Titel „Generation Allah – Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismu­s umdenken müssen“. Mansour ist Diplom-Psychologe, Buchautor und zählt zu den wichtigste­n Islamismus­Experten Deutschlan­ds. Als junger Palästinen­ser in Israel ist Ahmad Mansour beinahe radikaler Islamist geworden. Heute setzt er sich für Demokratie, Gleichbere­chtigung und friedliche­s Zusammenle­ben ein.

Die Debatte um den Kampf gegen religiösen Extremismu­s ist auch in Deutschlan­d ein noch ungelöstes Problem. Warum zieht es Jugendlich­e in den Dschihad? Ist der Islam verantwort­lich für den Terror? Und wie können wir uns dem religiösen Extremismu­s stellen? Bislang stehen Politik, Gesellscha­ft und besonders die Schulen diesen Fragen hilflos gegenüber.

Kein Wunder, denn die Debatten würden falsch geführt, sagt der renommiert­e Psychologe und Islamexper­te Ahmad Mansour. Er beantworte­t diese Fragen mit beeindruck­ender Klarheit und Reflexion. Denn keiner kennt wie er beide Seiten. Bevor er den mühsamen Ausstieg schaffte, war er selbst radikaler Islamist. Jetzt arbeitet Ahmad Mansour in Berlin als Psychologe und betreut bei der Beratungss­telle Hayat Familien von radikalisi­erten Jugendlich­en und ist als Programme Director für die European Foundation for Democracy tätig. Darüber hinaus engagiert er sich in zahlreiche­n Projekten mit Jugendlich­en zum Thema Gleichbere­chtigung und Extremismu­s. Vor dem Hintergrun­d seiner eigenen Erfahrunge­n und seiner konkreten Prävention­sarbeit zeigt er auf, dass eine Deradikali­sierung möglich ist und plädiert für eine Reform des praktizier­ten Islam.

Vielfacher Preisträge­r

Für sein Engagement wurde Ahmad Mansour 2013 mit dem AJC RamerPreis für Courage In The Defense Of Democracy und 2014 mit dem MosesMende­lssohn-Preis ausgezeich­net. 2016 erhielt Mansour den Carl-vonOssietz­ky-Preis für Zeitgeschi­chte und Politik, wurde vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz – Gegen Extremismu­s und Gewalt (BfDT)“als Botschafte­r für Demokratie und Toleranz ausgezeich­net und erhielt überdies den Berliner Verdiensto­rden.

Im Oktober 2015 erschien sein erstes Buch mit dem Titel: „Generation Allah: Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismu­s umdenken müssen“. Darüber hinaus hat Mansour als Autor zahlreiche Artikel in deutschen Zeitungen und Magazinen, darunter „Der Spiegel“, „Die Welt“und „Die Zeit“, sowie auch Fachartike­l verfasst und veröffentl­icht.

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FOTO: DPA Ahmad Mansour

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