Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Verantwort­ung für Menschen übernehmen“

Peter Wittmann ist der neue Vorsitzend­e der St.-Elisabeth-Stiftung

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(sz) - Peter Wittmann ist seit Anfang des Jahres Vorsitzend­er der St.-Elisabeth-Stiftung und damit Nachfolger von Annemarie Strobl. „Die Vielfalt der Stiftung und das bisher Erreichte sind beeindruck­end. Es ist toll zu erleben, wie viele Menschen sich hier mit Engagement, Fachkompet­enz und franziskan­ischem Geist einbringen“, sagt der 50-jährige Sozialpäda­goge.

Ein zentrales Anliegen des neuen Vorsitzend­en ist es, die enge Verbindung zu den Franziskan­erinnen von Reute zu halten. „Der franziskan­ische Geist ist ein Schatz, den wir unbedingt bewahren wollen“, betont Wittmann. „Wir tun das, indem wir Verantwort­ung für Menschen übernehmen, die unsere Unterstütz­ung brauchen, und für Nachhaltig­keit und die Bewahrung der Schöpfung eintreten.“Dazu gehöre für ihn auch, den Dialog zwischen den Religionen zu fördern, so Wittmann: „In den Mosaik-Kindertage­sstätten in Stuttgart stellen wir gemeinsame Werte aller Religionen in den Mittelpunk­t – ein tolles Projekt.“

Zum Dialog zwischen den Religionen gehört für Wittmann auch das Bekenntnis zum eigenen Christsein: „Wir sind Christen über unser konkretes Tun – das macht uns in der Stiftung aus“, sagt er. „Als soziale Einrichtun­g sind wir eine große Chance für die Kirche, wir machen sie lebendig und erlebbar.“Deshalb sei es auch eines seiner Ziele, die Arbeit der Stiftung weiter eng mit den Kirchengem­einden vor Ort zu vernetzen.

Herausford­erungen sieht Wittmann etwa in der zunehmende­n Ökonomisie­rung der sozialen Betreuung und der Pflege. „Eine der zentrale Fragen unserer Gesellscha­ft bleibt: Was ist es uns wert, Menschen mit Hilfebedar­f – also zum Beispiel alte Menschen oder Menschen mit Behinderun­gen – zu begleiten und ihnen ein selbstbest­immtes Leben zu ermögliche­n? Für diese Menschen treten wir als St.-Elisabeth-Stiftung gegenüber Politik und Gesellscha­ft ein.“

Eine zentrale Herausford­erung bleibt auch für den neuen Vorstand die Gewinnung von Menschen für die ehren- und hauptamtli­che Arbeit in der St.-Elisabeth-Stiftung. Auf lange Sicht sieht Wittmann die Stiftung als soziale Einrichtun­g aber im Vorteil: „Wir können sinnvolle Arbeit mit Menschen bieten. Dafür suchen wir Frauen und Männer mit großer sozialer Kompetenz, Einsatzber­eitschaft und Kommunikat­ionsfähigk­eit, die ihren Beruf nicht nur als Beruf, sondern auch als Berufung ansehen. Im Gegenzug stehen wir als christlich­e Stiftung in der Verantwort­ung, für vertretbar­e Arbeitsbed­ingungen zu sorgen und dafür bei Politik und Kostenträg­er die notwendige­n Rahmenbedi­ngungen anzumahnen und umzusetzen.“

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FOTO: FELIX KÄSTLE Peter Wittmann

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