Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Herbertingen schmiedet Zukunftspläne
Ortsentwicklungskonzept bezieht Bürger ein – Fragebogenaktion läuft noch bis 17. Februar
- Herbertingen will sich für die Zukunft aufstellen: Unter dem Namen „Herbertingen 2030“erstellt die Gemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Künster und den Bürgern ein Ortsentwicklungskonzept. In einem ersten Schritt wurden 2500 Fragebögen verschickt. Bis einschließlich Freitag, 17. Februar, haben die Bürger Zeit, ihn zurückzuschicken. Die Verwaltung hofft auf einen möglichst hohen Rücklauf.
Der 15-seitige Bogen enthält etwa Fragen zu den Themen Leben und Wohnen, Einkaufen und Nahversorgung sowie Verkehr und Mobilität. In der Kategorie Leben und Wohnen wird beispielsweise gefragt, wie man wohnt, ob man Wert auf barrierefreies Wohnen legt oder ob man in absehbarer Zeit sein Haus energetisch sanieren möchte. Außerdem wird gefragt, wo die Gemeinde Siedlungsschwerpunkte entwickeln sollte, wo es Potentiale gibt oder wo Brachen umgenutzt werden können. Zusätzlich zu den Fragen gibt es die Möglichkeit, Ideen oder Anregungen zu notieren.
Auswahl nach Zufallsprinzip
„Die Fragebogen wurden nach dem Zufallsprinzip verschickt“, sagt Bürgermeister Magnus Hoppe. Zur Zielgruppe gehören alle, die in Herbertingen oder den Teilorten Mieterkingen, Hundersingen und Marbach wohnen und die 16 Jahre und älter sind. Kurz vor Weihnachten gingen die Fragebögen raus, nun hofft Hoppe, dass noch möglichst viele ihn bis kommenden Freitag ausfüllen.
Die Bürgerbeteiligung ist aus zwei Gründen wichtig für die Gemeindeverwaltung. Zum einen können Gemeinden, die über ein Ortsentwicklungskonzept verfügen, eher in den Genuss von Zuschüssen gelangen. „Das betrifft zum Beispiel das Landessanierungsprogramm“, sagt Hoppe. Doch er hofft auch aus einem anderen Grund, dass sich viele Herbertinger am Ortsentwicklungskonzept beteiligen. „Die Ergebnisse aus der Befragung sind auch unabhängig von den Zuschüssen hochinteressant für uns“, sagt er. Für die Verwaltung und für den Gemeinderat sei es wichtig zu erfahren, wie sich die Herbertinger die weitere Entwicklung ihres Heimatorts vorstellen. „Die Ergebnisse können wir in zukünftige Entscheidungen mit einfließen lassen“, sagt der Bürgermeister.
Zum Schluss werden einige persönliche Angaben abgefragt. Die Teilnehmer werden etwa nach Geschlecht und Herkunft gefragt sowie in sechs Altersstufen eingeteilt. Die Auswertung nimmt das Büro Künster vor. Das Planungsbüro aus Reutlingen verfährt dabei nach strengen Datenschutzrichtlinen. So soll gewährleistet werden, dass die Befragten anonym bleiben.
Die Auswertung soll im April ausliegen. Wenn es so weit ist, will Bürgermeister Magnus Hoppe eine Bürgerversammlung einberufen und die Ergebnisse vorstellen. „Und dann geht die eigentliche Arbeit erst los“, sagt er. Denn die Umfrage ist nur ein Baustein bei der Erstellung des Ortsentwicklungskonzepts. Wenn also feststeht, welche Themen den Herbertingern unter den Nägeln brennen, wird es eine offene Bürgerwerkstatt geben. Dazu soll jeder kommen, der Interesse hat. Gemeinsam mit Vertretern der Verwaltung und Mitarbeitern des Planungsbüros soll ausgelotet werden, welche Ideen machbar sind. „Diese Auswahl fließt in das Ortsentwicklungskonzept ein“, erläutert Hoppe.
Hoffnung auf viel Rücklauf
Doch nun wünscht er sich erst einmal, dass möglichst viele Herbertinger ihren Fragebogen noch ausfüllen und rechtzeitig abgeben. „Ich hoffe, dass wir auf einen Rücklauf von mehr als 30 Prozent kommen, sodass die Umfrage eine gewisse Aussagekraft bekommt“, sagt er. Im Jahr 2012 gab es in Herbertingen eine kleine Bürgerbeteiligung. Damals wurde über Zielgruppengespräche ermittelt, wo Handlungsbedarf besteht. Auf dieser Basis wurde damals ein städtebaulicher Rahmenplan entworfen. Und diesen wiederum nahm das Planungsbüro als Grundlage, um die Fragen für den aktuellen Bogen zu formulieren.