Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Informationen zur Ortskern-Bebauung
Gemeinde stellt Projektentwicklung im Ortskern Zwiefaltens vor
- „Es geht um eine aktive und lebendige Ortsentwicklung in attraktiver Lage“, hat Bürgermeister Matthias Henne zur möglichen Bebauung in der Beda-Sommerberger-Straße in Zwiefalten gesagt. In dem Bemühen um Vermeidung von Leerständen und zerfallenden Gebäuden unternimmt die Gemeinde Zwiefalten einen erheblichen Aufwand. Die Firma citiplan aus Pfullingen hatte für den Informationsabend ein Exposé entwickelt und einen Fragebogen vorbereitet. 22 Bürger interessierten sich für die Vorschläge und diskutierten mit den Experten.
Albrecht Reuß von citiplan stellte die Grundsätze der Bebauung vor und sprach von einer spannenden Lage mit Münsterblick. „Hier geht es nicht um Wohnen mit Garten, sondern um dicht bebaubare Wohnungen in zentraler Lage, passend für viele Zielgruppen.“Die Konzeptstudie sieht keine Unterkellerung vor und enthält im Erdgeschoss Räume für eine öffentliche oder gewerbliche Nutzung. Ein Aufzug dient als zentraler Erschließungskern. Im ersten Obergeschoss und im Dachgeschoss (mit durchgehender Gaube) sind je zwei Wohneinheiten mit 73 bis 104 Quadratmetern Wohnfläche vorgesehen, jeweils mit Loggia oder Balkon. Abstell- und Technikräume sind im Dachraum untergebracht.
Je nach Bedürfnis und Geschmack wären unterschiedliche Ansätze realisierbar. Mit dem Denkmal- und dem Baurechtsamt wurden Gespräche geführt. Es liegen Zusagen vor, dass mit den Maßen des bisherigen Baus geplant werden könne. Bei dicht bebauten Wohnungen sind 485 Quadratmeter nutzbare Fläche erreichbar. Die gemeinsame Hofzufahrt gilt weiter.
Die Gemeinde verkauft das Grundstück inklusiv Bestandsgebäude zum Festpreis von 45 000 Euro. Bei der Vergabe des Grundstücks sollen neben klassischen Bauträgern erstmals in Zwiefalten auch private Baugemeinschaften berücksichtigt werden. Bevorzugt werden Bewerbungen mit einem gut nachbarschaftlichen Ansatz, damit das Gebäude ein Anstoß für Wohnangebote für eine älter werdende Bevölkerung sein kann.
Schwellenlos statt schwer leistbar
Hinter diesem Gedanken steht die Erfahrung, dass in einigen Fällen alleinstehende Mitmenschen ein im Prinzip zu großes Haus bewohnen. Nicht nur die eigene Versorgung ist schwierig, auch die Unterhaltung des Hauses ist nur schwer leistbar. Warum soll nicht in einem solchen Fall die ältere Person in eine schwellenlos erreichbare Wohnung im Zentrum ziehen und das Wohnhaus im Grünen frei geben für eine junge Familie?
Interessenten haben die Möglichkeit auf einem Fragebogen Angaben zu ihren Wünschen, Ideen, Konzepten und geplanten Maßnahmen zu machen. Insbesondere sollen Hinweise zum Erwerb von einem Bauträger oder als Mitglied einer Baugemeinschaft enthalten sein. Die Gemeindeverwaltung plant einen weiteren Termin für eine Besichtigung des bestehenden Gebäudes und wird hierzu öffentlich einladen. Weiterer Beratungsbedarf kann bei der Gemeindeverwaltung angemeldet werden. Bei entsprechenden Gruppeninteressenten können weitere Veranstaltungen angeboten werden. Die Rückmeldebögen müssen bis zum 31. März bei der Gemeinde Zwiefalten abgegeben werden.
In der anschließenden Diskussion wurden die Fragen der Zuhörer besprochen. Die Initiative der Gemeinde wurde gelobt. Bei Stellplätzen und Hofzufahrt sollten Gespräche mit der Nachbarschaft geführt werden. Die Höhe der Baukosten sei stark abhängig von der Qualität und den eigenen Prioritäten.
Für die Maßnahme könnten verschiedene Fördermöglichkeiten in Anspruch genommen werden. Bei Hausabbruch gibt es Fördermittel aus dem Programm für Ländlichen Raum, Geld gebe es auch aus dem ELR-Programm zur Förderung von Selbstnutzern, einen KfW-Kredit für altersgerechtes Wohnen und unter bestimmten Voraussetzungen wäre eine Kürzung der Grunderwerbssteuer möglich. „Lassen sie uns gemeinsam lebendig weiter entwickeln“, sagte Bürgermeister Henne. Er hofft auf eine gute Beteiligung der Interessenten. Weitere Informationen unter und