Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Das erste Mal das Amt abgegeben
Dürmentinger Narrenrat kleidet Schultes Dietmar Holstein neu ein
- Bei frühlingshaften 15 Grad und Sonnenschein strahlte auch Dürmentingens Bürgermeister Dietmar Holstein vom Balkon des Rathauses herab – trotz der Tatsache, dass er an diesem Glompigen Donnschtig seine Regentschaft an die Narren abgeben musste.
Grund für die gute Laune war aber auch das Geschenk, das der Schultes aus den Händen des Triumvirats der Dreiviertelsnarren erhalten hatte: Jacke und Kappe des Narrenrats. „Doch guckat, was i heut stolz darf präsentieren“, sagte er. „Des hot mi ehrlich riesig gfreit, jetzt ben i doch gricht für dia Dürmentinger Fasnetszeit.“
Drei Nüsse für die Narren
Dabei ist Holstein noch kein Jahr im Amt und obendrein auch noch Heudorfer. Doch wie sagte er dann so schön: „Heit soll en dr ganza Gmoid Frohsinn walta, ond i woiß, mir dand au zammahalta.“
Seinen Rathausschlüssel herzugeben, war ihm erst „gar it so lieb“, aber dann übergab er die Amtsgeschäfte gerne den Narren, hatte er doch schon einen Stapel Arbeit für sie vorbereitet: „Auf em Schreibtisch liegat drei Nüss’ neba dem großa Packa, dia ghendat Ihr bis nächst Woch’ knacka.“Namentlich handelt es sich dabei um die Sanierung der Turnhalle, das Baugebiet Mittelösch und die Seniorenwohnanlage Lebendige Ortsmitte.
Für Triumviratsmitglied Harald Buck war das jedoch noch lange kein Grund, klein beizugeben. „Dietmar, Du bischt noit lang dr Herr en dem Haus – heit schmeisat mir die scho wieder naus. Mir land es ons it namma, om dia Macht en dem Haus zu übernamma.“Nachdem er die Schlüssel freudestrahlend an sich genommen hatte, gab es noch Zickerla für den Narrensamen und ein Ständchen der Schalmeienkapelle. Anschließend zog man gemeinsam zum Narrenbaumstellen. Angefeuert von den spielfreudigen Schalmeien und den „Hau-ruck“-Rufen von Harald Buck, dauerte es nicht lange, bis die zehn eifrigen Baumsteller die Narrentanne aufgerichtet hatten – quittiert vom Applaus der Zuschauer.