Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Ich geb’ die Schlüssel net gern her“
Bürgermeister Martin Rude will am Aschermittwoch wieder in sein Rathaus
- „Gern geb’ i den Schlüssel net her, denn der Wahlkampf war so schwer. Doch i hoff bei meiner Ehr’, am Aschermittwoch derf i wieder her!“, rief Martin Rude vor dem Altheimer Rathaus aus, als er dem Drängen von Fegsandhexa und Heckaschlupfer nicht mehr widerstehen konnte. Sie übernahmen nun die Macht für die närrischen Tage, versprachen jedoch, die Gemeinde in allem in Ordnung zu halten.
Mit klangvollem Spiel führten die „Kantelgugga mit ihre Vätter“den bunten Zug an, der sich vom Unterdorf kommend auf das Rathaus zubewegte. Zuvor hatten die Fegsandhexen, die Heckaschlupfer und die freien Hexen einen Besuch im Kindergarten gemacht. Danach wurden Schüler und Lehrerinnen in den heiteren Zug mit eingebunden, dessen Ziel der Rathausvorplatz war.
Dort versammelte sich Groß und Klein in bunter Verkleidung, bis sich das Rathausteam als Vertreter des afrikanischen Kontinents unters närrische Volk mischte. Unter ihnen entdeckte man auch Martin Rude und Elmar Lohner als Löwen, zusammen mit der Königin der Savanne.
„Liebe Leut’, ja ei der Daus, mir rufet jetzt dia Fasnet aus“, schmetterte Harald Bruggesser von den Heckaschlupfern aus Waldhausen lautstark unters Volk. Klar und unmissverständlich endete sein Appell: „Jetzt, so will’s bei uns der Brauch, jetzt muaß glei dr Schultes raus.“Dem schloss sich Heike Schirmacher als Zunftmeisterin der Fegsandhexen ebenfalls in gereimten Versen an. Um Bürgermeister Martin Rude den Abschied vom Amt leichter zu machen, kleidete sie den Altheimer Rathaus-Löwen in ein neues Gewand der Fegsandhexen ein : „Jetzt g’hörst ganz zu uns.“Schunkelklänge der Kantelgugga passten zum heiteren Treiben auf dem Rathausvorplatz.