Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Kleiner, feiner Ball mit vielen Höhepunkten
Das Programm beim Buchauer Kolpingsball ist lustig, bunt und kommt bestens an
- Der Rosenmontag in Bad Buchau ist dem Kolpingsball vorbehalten. Lustig, bunt und teilweise auch frivol erlebte das Ballpublikum den „Kolba-Ball“.
Der Kolpingsball hat sich neben dem Seerosenball als einer der letzten von ehemals vielen Bällen in Bad Buchau tapfer gehalten und war in diesem Jahr sogar wieder einmal gut besucht. Kein großer Ball – aber klein und fein allemal. „Komm wia da witt – hauptsach du komsch“war das Ballmotto, nach dem sich die Mäschkerle im Saal richteten.
Sarah Eberhard führte in Versform durchs Programm. Mit dem Mitmachtanz „Wir fahren mit dem Bob“als Auftakt pendelte sich die Stimmung gleich auf einem hohen Level ein. Ein hoch wissenschaftlicher Vortrag von Professor Dr. Eusebius Eckstein (Helga Nickel) deckte auf, dass Männer und Frauen grundverschieden seien. Zumindest, was die Körperreinigung in der Dusche betrifft. Seien die Frauen eher akkurat und penibel bei der Körperpflege, sei der Vorgang bei den Männern eher etwas oberflächlich, aber trotzdem durchaus mit Eitelkeit behaftet. Vanessa und Elke Ruetz, Ute Eberhard und Heidi Rösch sorgten als Probanden für Lacher.
Ein Klassiker ist der Beitrag der Betweiber des Katholischen Frauenbunds. Ihr Bittgang mit der Litanei „...ond schick ons endlich en Ma“blieb aber leider ohne Erfolg. Zwischendurch unterhielt die Einmannband „Mikados“mit Schunkelliedern die bestgelaunten Ballgäste.
Nicht einfach hatte es die Chefin (Sieglinde Frank) im Reisebüro mit einer ihrer anspruchsvollen Kundinnen (Uli Bledt). Überall sei sie schon gewesen, kein Vorschlag der Reisefachfrau schien ihr passend. Auch auf dem Globus fand die reiselustige Dame kein Ziel, die schließlich nach einem anderen Globus verlangte.
Beim Theaterbesuch von Otto (Ute Eberhard) und seiner Emma (Helga Nickel) nimmt die Ehefrau einen unangenehmen Geruch wahr und verdächtigt sogleich ihren Mann. Der aber schwört Stein und Bein, dass er frisch gebadet und sogar frische Socken angezogen habe. Zum Beweis zieht er die stinkenden Socken aus der Anzugsjacke, was für kräftig Beifall sorgt.
Auch Sprachbarrieren können manche Missverständnisse mit sich bringen. Diese lösten die beiden Fasnetsulknudeln Carmen Sanna und Elke Ruetz auf ihre Art. Während die eine über Ohrschmerzen jammert, empfiehlt die andere dazu den „Orologen“, bei Darmproblemen solle der Darmatologe helfen können und bei Problemen beim Sitzen seien die besten „Arscheologen“in Ägypten zu finden.
In einer Paraderolle zeigten sich Heike Herbst und Jutta Pfeiffer bei der Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung der Landfrauen. Spätzle machen will gelernt sein, aber für die beiden Bäuerinnen kein Problem. Klasse fand das Publikum das „Spätzlelied“als gesungenes Rezept. Und der treffende Refrain stellte klar, dass nur die Schwaben richtig Spätzle „hobla, drucka und schaba“können. Wenn sich ein bunter Papagei (Regina Grimm) mit weißen Hühner vergnügt, gibt’s bunte Eier. Sehr zum Ärger von Bauer Meier (Luzia Sauter). Der lustige Sketch musste einfach gut ankommen.
„Gibt’s beim Ausflug mal ein Päuschen, muss die Dame gleich aufs Häuschen“, hieß es in einem andern Sketch. Wenn dies aber besetzt ist hilft vorübergehend nur die Beine zusammen zu drücken und vor dem Häuschen herum zu trippeln. Aus der Trippelei wurde dann schnell ein toll einstudierter Tanz („Riverdance“), der zweifelsohne mit einer der Ballhöhepunkte war. Allein die Mimik war einfach super.