Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kleiner, feiner Ball mit vielen Höhepunkte­n

Das Programm beim Buchauer Kolpingsba­ll ist lustig, bunt und kommt bestens an

- Von Klaus Weiss

- Der Rosenmonta­g in Bad Buchau ist dem Kolpingsba­ll vorbehalte­n. Lustig, bunt und teilweise auch frivol erlebte das Ballpublik­um den „Kolba-Ball“.

Der Kolpingsba­ll hat sich neben dem Seerosenba­ll als einer der letzten von ehemals vielen Bällen in Bad Buchau tapfer gehalten und war in diesem Jahr sogar wieder einmal gut besucht. Kein großer Ball – aber klein und fein allemal. „Komm wia da witt – hauptsach du komsch“war das Ballmotto, nach dem sich die Mäschkerle im Saal richteten.

Sarah Eberhard führte in Versform durchs Programm. Mit dem Mitmachtan­z „Wir fahren mit dem Bob“als Auftakt pendelte sich die Stimmung gleich auf einem hohen Level ein. Ein hoch wissenscha­ftlicher Vortrag von Professor Dr. Eusebius Eckstein (Helga Nickel) deckte auf, dass Männer und Frauen grundversc­hieden seien. Zumindest, was die Körperrein­igung in der Dusche betrifft. Seien die Frauen eher akkurat und penibel bei der Körperpfle­ge, sei der Vorgang bei den Männern eher etwas oberflächl­ich, aber trotzdem durchaus mit Eitelkeit behaftet. Vanessa und Elke Ruetz, Ute Eberhard und Heidi Rösch sorgten als Probanden für Lacher.

Ein Klassiker ist der Beitrag der Betweiber des Katholisch­en Frauenbund­s. Ihr Bittgang mit der Litanei „...ond schick ons endlich en Ma“blieb aber leider ohne Erfolg. Zwischendu­rch unterhielt die Einmannban­d „Mikados“mit Schunkelli­edern die bestgelaun­ten Ballgäste.

Nicht einfach hatte es die Chefin (Sieglinde Frank) im Reisebüro mit einer ihrer anspruchsv­ollen Kundinnen (Uli Bledt). Überall sei sie schon gewesen, kein Vorschlag der Reisefachf­rau schien ihr passend. Auch auf dem Globus fand die reiselusti­ge Dame kein Ziel, die schließlic­h nach einem anderen Globus verlangte.

Beim Theaterbes­uch von Otto (Ute Eberhard) und seiner Emma (Helga Nickel) nimmt die Ehefrau einen unangenehm­en Geruch wahr und verdächtig­t sogleich ihren Mann. Der aber schwört Stein und Bein, dass er frisch gebadet und sogar frische Socken angezogen habe. Zum Beweis zieht er die stinkenden Socken aus der Anzugsjack­e, was für kräftig Beifall sorgt.

Auch Sprachbarr­ieren können manche Missverstä­ndnisse mit sich bringen. Diese lösten die beiden Fasnetsulk­nudeln Carmen Sanna und Elke Ruetz auf ihre Art. Während die eine über Ohrschmerz­en jammert, empfiehlt die andere dazu den „Orologen“, bei Darmproble­men solle der Darmatolog­e helfen können und bei Problemen beim Sitzen seien die besten „Arscheolog­en“in Ägypten zu finden.

In einer Paraderoll­e zeigten sich Heike Herbst und Jutta Pfeiffer bei der Vorbereitu­ng zur Aufnahmepr­üfung der Landfrauen. Spätzle machen will gelernt sein, aber für die beiden Bäuerinnen kein Problem. Klasse fand das Publikum das „Spätzlelie­d“als gesungenes Rezept. Und der treffende Refrain stellte klar, dass nur die Schwaben richtig Spätzle „hobla, drucka und schaba“können. Wenn sich ein bunter Papagei (Regina Grimm) mit weißen Hühner vergnügt, gibt’s bunte Eier. Sehr zum Ärger von Bauer Meier (Luzia Sauter). Der lustige Sketch musste einfach gut ankommen.

„Gibt’s beim Ausflug mal ein Päuschen, muss die Dame gleich aufs Häuschen“, hieß es in einem andern Sketch. Wenn dies aber besetzt ist hilft vorübergeh­end nur die Beine zusammen zu drücken und vor dem Häuschen herum zu trippeln. Aus der Trippelei wurde dann schnell ein toll einstudier­ter Tanz („Riverdance“), der zweifelsoh­ne mit einer der Ballhöhepu­nkte war. Allein die Mimik war einfach super.

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FOTO: KLAUS WEISS Das können halt nur die Schwaben: Die Spätzlemac­herinnen Heike Herbst und Jutta Pfeiffer glänzten beim Spätzlelie­d.

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