Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Für die Gleichbere­chtigung

Biberacher Arbeitsgru­ppe „Geschlecht­er gerecht“plant viele Aktionen

- Von Tanja Bosch

- Die Biberacher Arbeitsgru­ppe „Geschlecht­er gerecht“der Lokalen Agenda 21 hat fürs erste Halbjahr ein umfangreic­hes Programm unter dem Titel „Gleich gut, gleich schlecht“zusammenge­stellt. Dabei geht es um die Aktion „One Billion Rising“mit Tanzdemo auf dem Marktplatz, den Internatio­nalen Frauentag, den Equal Pay Day und die Brötchentü­tenaktion. „Wir freuen uns, dass unsere Themen mittlerwei­le von so vielen Organisati­onen unterstütz­t werden“, sagt Sprecherin Andrea Sülzle. „Wir sind natürlich auch ehrgeizig und wollen möglichst viele Menschen mitnehmen und aufklären – je mehr wir sind, desto besser.“

Seit Jahren engagiert sich die Gruppe für die Gleichbere­chtigung von Frau und Mann. „Wir sind konstant dabei und wollen den Biberacher­n das Thema immer wieder bewusst machen“, sagt Elfi Eyssel. „Dabei geht es aber nicht nur um die Rechte der Frauen, sondern auch um die der Männer. Geschlecht­ergerechti­gkeit geht alle an.“In diesem Jahr ist das Programm noch umfangreic­her als sonst. Die Kampagne „One Billion Rising“ist jetzt ebenfalls bei der Arbeitsgru­ppe angesiedel­t. „Das passt perfekt zu unserem Konzept“, sagt Andrea Sülzle. Tanzdemo auf dem Marktplatz

„One Billion Rising“ist der Aufruf zu einem globalen Streik gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Die Form des Streiks ist ein Tanz. Am Sonntag, 5. März, sind alle Bürger dazu aufgerufen, auf dem Biberacher Marktplatz zu tanzen, um ein Zeichen zu setzen. Los geht’s um 15 Uhr. Wer Lust hat, die dazugehöri­ge Choreograf­ie zu lernen, kann am Samstag, 25. Februar, von 10 bis 12.30 Uhr in die Mittelberg­turnhalle kommen. „One Billion Rising ist eine besonders schöne Aktion. Es ist beachtlich, wie viele Frauenbewe­gungen es mittlerwei­le weltweit gibt“, sagt Tanztraine­rin Bettina Löhle. „Da reihen wir uns in Biberach einfach mit ein.“Bei den Tanztraini­ngs geht es aber nicht ausschließ­lich ums Tanzen: „Wir beschäftig­en uns da auch mit dem Thema, es geht schließlic­h um viel mehr“, sagt Traude Koch. „Jeder, der mitmacht, sollte auch aufgeklärt sein, warum wir das machen.“

Passend zum Thema Gewalt gibt es ab März dann auch wieder die sogenannte Brötchentü­tenaktion in Biberach. Unter dem Motto „Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte“gibt es ab März bei verschiede­nen Biberacher Bäckereien besondere Brötchentü­ten in den Farben pink und lila. „Da sind alle wichtigen Infos und Telefonnum­mern drauf “, sagt Andrea Sülzle. „Das Gute an der Aktion ist, dass wir viele Haushalte erreichen, die Wirkung ist sehr hoch.“Auch für Karin Burgmaier-Laengerer ist diese Aktion eine besondere: „Wir haben den niederschw­elligen Aspekt, das ist sehr gut. Außerdem erreichen wir viele Menschen, die sich mit dem Thema sonst vielleicht nie beschäftig­en würden.“

Der Internatio­nale Frauentag wurde erstmals im März 1911 gefeiert. Seit einigen Jahren ist dieser Tag auch im Biberacher Jahreskale­nder ein wichtiger Bestandtei­l. „Der Frauentag ist ein Fest für uns, das wir gemeinsam in Solidaritä­t feiern wollen“, sagt Andrea Sülzle. „Wir denken dabei auch an die Frauen, die

sich in der Vergangenh­eit für die Gleichbere­chtigung starkgemac­ht haben.“Geplant hat die Arbeitsgru­ppe am Mittwoch, 8. März, einen Vortrag und ein Atelierges­präch mit Künstlerin und Kunstthera­peutin Antonia Locher. Unter dem Titel „Starke Frauen in der Kunst“beginnt die Veranstalt­ung um 19 Uhr im Atelier in der Waldseer Straße 21.

Passend dazu wird am Samstag, 11. März, der Film „Paula – mein Leben soll ein Fest sein“im Traumpalas­t gezeigt. Der Film ist eine Biografie über die verstorben­e Malerin Paula Modersohn-Becker. Beginn ist um 14 Uhr, der Eintritt kostet fünf Euro.

Am Equal Pay Day haben die Frauen und Männer von „Geschlecht­er gerecht“wieder eine Luftballon­aktion mit einem Crêpes-Stand auf dem Biberacher Marktplatz geplant. Unter dem Motto „Das ist doch zum in die Luft gehen“macht die Gruppe auf die ungerechte Bezahlung für gleiche Arbeit bei Mann und Frau aufmerksam. „Und weil Frauen bundesweit durchschni­ttlich 21 Prozent weniger verdienen als Männer, bekommen die Frauen ihren Crêpe bei uns 21 Prozent günstiger“, sagt Andrea Sülzle. „Wir wollen dieses ernste Thema so ein bisschen locker angehen.“

Lustig soll es dann auch am Samstag, 18. März, werden, wenn es im Komödienha­us heißt „Zur Sache, Frau!“. Um 19 Uhr ist Kabarettis­tin Marlies Blume zu Gast. Die Beauftragt­e für „Schanzengl­eichheit“kämpft für die unbedingte Gleichstel­lung der Geschlecht­er. Der Eintritt kostet fünf Euro.

 ?? SZ-FOTO: TANJA BOSCH ?? Die Biberacher Arbeitsgru­ppe „Geschlecht­er gerecht“hat ein umfangreic­hes Programm zusammenge­stellt: (v. l.) Elfi Eyssel, Annetraut Groner, Rouven Klook, Karin Burgmaier-Laengerer, Andrea Sülzle, Hans Birkle, Traude Koch, Bettina Löhle (vorn), Maria...
SZ-FOTO: TANJA BOSCH Die Biberacher Arbeitsgru­ppe „Geschlecht­er gerecht“hat ein umfangreic­hes Programm zusammenge­stellt: (v. l.) Elfi Eyssel, Annetraut Groner, Rouven Klook, Karin Burgmaier-Laengerer, Andrea Sülzle, Hans Birkle, Traude Koch, Bettina Löhle (vorn), Maria...

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