Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Premiere beim Theater Lindenhof
Neues Stück „Schäufeles schwäbische Welt“hatte diese Woche Premiere
(sz) Das neue Stück des Theaters Lindenhof heißt „Schäufeles schwäbische Welt“. Es spielen Bernhard Hurm, Christian Dähn und der Musiker Joachim Gröschel. Premiere war diese Woche. Weitere Aufführungstermine sind am Sonntag, 5. März, um 17 Uhr und am Freitag, 10. März, um 20 Uhr.
Die ältesten figürlichen Kunstwerke und Musikinstrumente stammen aus den Höhlen der Schwäbischen Alb. Hobbyarchäologe Schäufele wird angefragt, die Geschichte der Menschheit in einem geplanten Archäopark zu präsentieren. Mit einem Musiker an der Seite macht er sich auf, die Geschichten um die „Wiege der Kultur“vor über 40 000 Jahren auf die Bühne zu bringen. Doch plötzlich erscheinen dunkle Wolken am Albrand: Windige Geschäftsleute wittern das große Geld und verfolgen ganz andere Pläne für das schöne Blautal. Wie der Mensch wurde, soll nur noch am Rande erzählt werden. Aber sie haben ihre Rechnung ohne Schäufele gemacht. Wie ihre frühen Vorfahren aus der Steinzeit, frech und voller Erfindungsreichtum, erlebt man die beiden Künstler mit „Spaß bei der Sach“bei der Spurensuche, beim Finden und Erfinden ihrer ganz eigenen Erzählung und beim Ausprobieren – weil „an guater Stolperer fällt net“und „ohne Musik versteht keiner die Welt, geschweige denn das Leben!“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Höhlen am Südrand der Schwäbischen Alb gehören zu den wichtigsten altsteinzeitlichen Fundstellen der Welt. Hier entwickelten vor 40 000 Jahren die frühen modernen Menschen nicht nur neue Werkzeugtechniken, sondern schufen auch Kunst: Tier- und Menschenfiguren aus Mammutelfenbein, Schmuck, ja sogar Musikinstrumente wurden gefunden. Nach einem begeisterten Ausflug in die Höhle „Hohle Fels“mit Grabungsleiter Prof. Dr. Nicholas Conard im Sommer 2016 war Intendant Stefan Hallmayer vom Theater Lindenhof klar: „Zur Kulturgeschichte und den Zeugnissen auf der Schwäbischen Alb müssen wir ein Stück machen!“
Entwickelt wird das Stück von dem Ensemblemitglied des Lindenhofs Gerd Plankenhorn, der auch schon bei „Spätzle mit Soß“und „Rennfahrer Bieberle“den Schwaben und seine Geschichte mit viel Humor in Szene setzte. Bereits früh trat er mit dem Mitarbeiter des Urgeschichtlichen Museums (urmu) in Blaubeuren, Johannes Wiedmann, in Kontakt, der sich intensiv mit dem Leben der frühen modernen Menschen beschäftigt hat. Wie wohnten die Menschen damals? Nur in Höhlen oder auch in Zelten aus Fell? Wie haben sie gekocht? Was haben sie gegessen? Warum haben sie Kunstwerke geschaffen? All diesen Fragen versuchen die Mitarbeiter im „urmu“in Kooperation mit Wissenschaftlern der Universität Tübingen auf den Grund zu gehen. Viele Themen haben Eingang in das neue Stück gefunden. Somit kann man auf unterhaltende Weise Interessantes über die frühe Kulturgeschichte erfahren.