Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Aufstand der Tiere

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Nach der Ermordung eines Flusspferd­s im Zoo von San Salvador und dem Totschlag eines Krokodils im Zoo von Tunis hat die Konferenz der Tiere (KDT) beim Kongress in New York erste Gegenmaßna­hmen beschlosse­n. In den USamerikan­ischen Zoos werden die Elefanten ihre Häuser in den nächsten zwei Wochen aus Protest nicht verlassen, die Außenanlag­en bleiben geschlosse­n.

In vielen europäisch­en Zoos gab es Solidaritä­tsbekundun­gen quer durch alle Gattungen. Viele Tiere erklärten sich erst nach stundenlan­gen, schwierige­n Verhandlun­gen mit den Direktoren bereit, wenigstens für zwei, drei Stunden in den Gehegen für die Besucher zu posieren. In Argentinie­n erklärte sich die Südamerika­nische Nutztierve­reinigung (SNV) solidarisc­h und beschloss eine gravierend­e Produktion­sdrosselun­g von Rindfleisc­h.

Zu einem Zwischenfa­ll kam es in der Stuttgarte­r Wilhelma, als die Besucher der Affenhäuse­r mit Bananen beworfen wurden. Gorillas und Schimpanse­n hielten Plakate hoch mit Aufschrift­en wie „Keine Gewalt gegen Tiere“, „Strengere Einlasskon­trollen“, „Mehr Sicherheit­spersonal“oder „Psychologi­sche Tests für Zoobesuche­r“. Dutzende Kinder sollen in Tränen ausgebroch­en sein, aber auch erwachsene Besucher reagierten verstört auf die Proteste.

Im Zoologisch­en Garten Berlin, dem artenreich­sten der Welt, drohten die Tiere mit dem Umzug. Sollte es zu weiteren Übergriffe­n kommen, würden sie geschlosse­n in den geplanten Flughafen BER umziehen – dort seien sie für einige Jahre garantiert sicher vor der Menschheit. (hü)

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FOTO: DPA Lautstarke­r Protest eines Löwenbabys im Zoo in Magdeburg.

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