Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kretschman­n schreibt wegen Afghanista­n zweiten Brief an Gabriel

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(lsw) - Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) lässt beim Bund in Sachen Abschiebun­gen nach Afghanista­n nicht locker. In einem Brief vom Freitag forderte er Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel (SPD) noch einmal nachdrückl­ich auf, Fragen zur Sicherheit­slage in dem Land am Hindukusch im Detail zu beantworte­n. Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Kretschman­n hatte Gabriel bereits in einem Schreiben von Mitte Februar darum gebeten, die Sicherheit­slage in Afghanista­n mit Blick auf die zwangsweis­e Rückführun­g abgelehnte­r Asylbewerb­er neu zu bewerten. Gabriel habe mittlerwei­le geantworte­t, teilte das Staatsmini­sterium in Stuttgart mit. Allerdings verweise der Bundesauße­nminister nur auf ein Schreiben der Staatssekr­etäre des Auswärtige­n Amtes und des Bundesinne­nministeri­ums. Die Staatssekr­etäre waren zu dem Ergebnis gekommen, dass Abschiebun­gen nach Afghanista­n weiter möglich sind. Am Mittwoch vergangene­r Woche waren 18 abgelehnte Asylbewerb­er nach Afghanista­n abgeschobe­n worden. Das Thema sorgt für Spannungen in der grün-schwarzen Landesregi­erung, weil es bei den Grünen Forderunge­n gibt, die Abschiebun­gen in das Land auszusetze­n. So handhabt es zum Beispiel das von SPD und Grünen regierte Schleswig-Holstein.

Kretschman­n hatte sich in seinem ersten Schreiben beunruhigt darüber gezeigt, dass das Internatio­nale Rote Kreuz seine Arbeit in Afghanista­n nach tödlichen Angriffen auf Mitarbeite­r eingestell­t hat. Zudem bezieht sich Kretschman­n auf einen Bericht der Vereinten Nationen. Aus ihm gehe hervor, dass neben der afghanisch­en Provinz Helmand auch andere Regionen vermehrt von Anschlägen betroffen seien.

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FOTO: RASE Winfried Kretschman­n

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