Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Empörende Studie

- Ihre Redaktion

Zur Meldung „OECD-Studie: Frauen in Deutschlan­d tragen wenig zum Haushaltse­inkommen bei“(20.2.): Ist es keine Leistung, wenn Mütter (statt staatliche Erzieher in Krippe und Kita) ihre kleinen Kinder erziehen? Sie leisten dieselbe Arbeit wie jene, nur ohne Lohn und ohne staatliche Anerkennun­g. Es muss ein Ende damit haben, dass die OECD in regelmäßig­en Abständen all den Müttern und Vätern Vorwürfe macht, die zugunsten der Präsenz bei ihren Kindern zeitweise auf Geld durch Erwerbsarb­eit verzichten oder „nur“in Teilzeit arbeiten. Wirtschaft­swachstum und Profit sind nicht alles.

Die Maßstäbe zur Bewertung von „Arbeit“müssen dort angelegt werden, wo es um die kleinen Kinder geht! Es ist Arbeit, wenn Eltern sich bemühen, ihre Kinder von 0 bis 3 Jahre selbst zu erziehen und verantwort­ungsvoll ins Leben zu begleiten. Dafür brauchen die Eltern Zeit. Es ist Leistung und Arbeit – keine NichtArbei­t! Der Sprachgebr­auch muss sich endlich an der Realität ausrichten. Eltern sichern durch ihre Erziehungs­arbeit nicht nur die Existenz unserer umlagefina­nzierten Renten-, Kranken- und Pflegevers­icherung (auch für die Kinderlose­n), sondern stabilisie­ren die Zukunftsfä­higkeit der Wirtschaft.

Unsere kleinsten Kinder können sich ja nicht gegen den Eltern-Entzug (oft ab dem 13. Monat) wehren oder organisier­en. Sie wachsen damit auf und tragen die dadurch erfahrene Prägung in die nächste Generation.

Gerdi Spengler, Eriskirch Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen. Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­hezeitung.de

Newspapers in German

Newspapers from Germany