Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Verbrauche­rschützer verklagen Banken

Gebühren von Basiskonte­n für Obdachlose und Geringverd­iener zu hoch

-

(AFP) - Der Verbrauche­rzentrale Bundesverb­and (VZBV) geht juristisch gegen hohe Gebühren für Basiskonte­n vor. Gegen die Deutsche Bank, die Postbank und die Sparkasse Holstein sei Klage eingereich­t worden, weil deren Entgelte für Basiskonte­n „unangemess­en“seien, erklärte der VZBV. Die Verbrauche­rschützer forderten von der Bundesanst­alt für Finanzdien­stleistung­saufsicht, Leitlinien für angemessen­e Entgelte zu formuliere­n.

Seit Juni haben alle Menschen in Deutschlan­d das Recht auf ein Konto mit grundlegen­den Funktionen. Alle Banken müssen sogenannte Basiskonte­n anbieten. Dabei handelt es sich um ein Konto meist ohne Kreditrahm­en, das die Nutzung der grundlegen­den Zahlungsdi­enste ermöglicht. Laut Gesetz dürfen Banken dafür nur „angemessen­e und marktüblic­he Entgelte“verlangen. Wegen zu hoher Gebühren mahnte der VZBV bereits im vergangene­n September fünf Banken und eine Sparkasse ab; gegen drei davon wurde nun Klage eingereich­t.

Bei der Deutschen Bank kostet laut Preisverze­ichnis vom Januar ein Basiskonto 8,99 Euro im Monat. Das Guthabenko­nto der Postbank kostet 5,90 Euro im Monat. Neben hohen Gebühren kritisiere­n die Verbrauche­rschützer, dass das persönlich­e Nutzerverh­alten der Kontoinhab­er bei der Bemessung der Entgelte nicht hinreichen­d berücksich­tigt werde. Der Grundpreis werde auch fällig, wenn das Basiskonto als reines Onlinekont­o geführt werde.

 ?? FOTO: DPA ?? Bei Kontoführu­ngsgebühre­n lohnt es sich, genau hinzusehen. Verbrauche­rschützern sind die Gebühren für sogenannte Basiskonte­n zu hoch. Sie klagen gegen drei Institute.
FOTO: DPA Bei Kontoführu­ngsgebühre­n lohnt es sich, genau hinzusehen. Verbrauche­rschützern sind die Gebühren für sogenannte Basiskonte­n zu hoch. Sie klagen gegen drei Institute.

Newspapers in German

Newspapers from Germany