Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Riedlingen ist „Kleinstädtischer Gewinner“
Donaustadt schneidet in der Studie im Manager Magazin gut ab
- Nach einer bundesweiten Vergleichsstudie, die am Donnerstag im Manager Magazin veröffentlicht wurde, zählt Riedlingen zu den „Kleinstädtischen Gewinnern“. In der Studie hat die Contor GmbH 1554 deutsche Städte über 10 000 Einwohner anhand von 34 Faktoren untersucht. Dabei hat Riedlingen, wie andere Städte in Oberschwaben, gut abgeschnitten.
Die Stadt Riedlingen ein klein städtischer Gewinner? Obwohl die Region im Verkehrsschatten liegt, obwohl die Stadt im Vergleich zu umliegenden Städten relativ wenig Industriebetriebe und dementsprechend verhältnismäßig wenige Produktionsarbeitsplätze hat und obwohl die Stadt gerade um den Weg in die Zukunft „ringt“? „In der Relation geht es uns gut“, sagt dazu Bürgermeister Marcus Schafft. Denn in der Studie werden nicht die prosperierenden Städte Oberschwabens miteinander verglichen, sondern alle Städte über 10 000 Einwohner in Deutschland. Dementsprechend schneidet nicht nur Riedlingen in der Studie gut ab, auch Biberach, Bad Saulgau, Sigmaringen oder Ehingen tauchen in der Kategorie „kleinstädtische Gewinner“auf.
34 Faktoren
Die Studie ist anhand von statistischen Daten erstellt worden. 34 Faktoren wurden zur Bewertung herangezogen, um die „Zukunftsfähigkeit von Städten“zu beurteilen, wie es in einer Mitteilung heißt. Diese Faktoren reichen vom Durchschnittsalter der Bevölkerung über die Arbeitslosenquote; vom durchschnittlichen Einkommen bis hin zur Kriminalitätsrate, dem Wohnungsangebot und der Stellenanzahl. Diese 34 Indikatoren haben die Ersteller der Studie in folgende Blöcke geteilt: Ausrichtung städtisch/ländlich; wirtschaftliche Struktur der Städte, Bevölkerungsentwicklung; soziale Faktoren; Volkswirtschaftliche Zahlen; unternehmerische Bedingungen und Bildung.
Die 1554 untersuchten Städte wurden im Ergebnis sieben Gruppen zugeteilt: Diese reichen von „den Abgehängten“über „kleinstädtische Absteiger“zu „Stadt und Land mit Perspektive“bis zu „städtische Gewinner“und „kleinstädtische Gewinner“. Letzterer Rubrik wurden 389 Städte zugeordnet. Die meisten kleinstädtischen Gewinner finden sich in Baden-Württemberg und – schon etwas weniger – in Bayern. Weitere gibt es nach der Studie nur im Speckgürtel von Hamburg, von Berlin und noch ein paar vereinzelte in Rheinland-Pfalz und Hessen. Die meisten „Abgehängten“sind in den neuen Bundesländern zu finden.
Kleinstädtische Gewinner zeichnen sich dadurch aus, dass sie ländlich geprägt sind und einen Schwerpunkt im verarbeitenden Gewerbe haben. Die Bevölkerungszahl in diesen Städten ist entgegen dem Trend in vielen Regionen nicht gesunken, sondern gewachsen. Auch der zukünftige Trend ist positiv. In diesen Städten gibt es laut Studie gute soziale und wirtschaftliche Bedingungen sowie überdurchschnittliche Bedingungen für Unternehmen. Nur im Bildungssektor werden Defizite angeprangert. Das bezieht sich laut Bürgermeister Schafft vornehmlich auf den Ausbau der Kinderbetreuung und Kindertagesstätten.
Schafft zieht ein positives Fazit aus der Studie. Man stehe statistisch nicht schlecht da, zumal im Vergleich zu vielen anderen Städten in Deutschland. Aber auch was die Infrastruktur angeht, kann Riedlingen immerhin auf zwei sich kreuzende Bundesstraßen in der Stadt verweisen. Auch wenn keine Autobahn in unmittelbarer Nähe ist.