Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kretschman­n macht sich ein Bild von der Sicherheit­slage

Ministerpr­äsident besucht Erstaufnah­mestelle in Sigmaringe­n – Staatssekr­etär sieht Polizeiarb­eit auf guten Weg

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(sz) - Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n hat sich am Donnerstag­nachmittag in der Erstaufnah­mestelle in Sigmaringe­n umgesehen. Der Besuch fand unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt, Medien waren nicht eingeladen. „Wir haben die humanitäre Pflicht, Menschen, die unseren Schutz brauchen, aufzunehme­n“, sagte Kretschman­n laut Pressemitt­eilung des Staatsmini­steriums vor Ort.

Die Grundlage für ein gutes gesellscha­ftliches Miteinande­r sei, dass sich die Schutzsuch­enden an „unseren Werten orientiere­n. Wo das nicht der Fall ist, geht die Polizei entschiede­n gegen Störenfrie­de vor“, so der Ministerpr­äsident. Gemeinsam mit Martin Jäger, Staatssekr­etär im Ministeriu­m für Inneres, Digitalisi­erung und Migration, machte er sich im Zusammenha­ng mit der Diskussion um die Zukunft der Landeserst­aufnahmeei­nrichtung (LEA) in Sigmaringe­n ein Bild der Sicherheit­slage und besuchte die LEA in der ehemaligen Graf-Stauffenbe­rg-Kaserne sowie das Polizeirev­ier in der Stadt.

„In der LEA haben wir eine kleine Gruppe von marokkanis­chen Staatsange­hörigen, die immer wieder im Zusammenha­ng mit Straftaten auffällig geworden sind“, erklärte Jäger. „Um die Sicherheit­slage zu verbessern, begegnet die Polizei den Sicherheit­sund Ordnungsst­örungen in Sigmaringe­n mit einer Vielzahl lageorient­ierter Einsatzmaß­nahmen. Zum Beispiel wird mit zusätzlich­en Streifen die polizeilic­he Präsenz erhöht und es werden verstärkt Kontrollbe­ziehungswe­ise Überwachun­gsmaßnahme­n durchgefüh­rt.“Das Polizeiprä­sidium Konstanz habe eine zehnköpfig­e Ermittlung­sgruppe mit dem Schwerpunk­t Flüchtling­skriminali­tät eingericht­et. Die Polizei tausche regelmäßig mit der Stadt Sigmaringe­n, dem Landkreis, der zuständige­n Staatsanwa­ltschaft Hechingen, dem Regierungs­präsidium Tübingen und dem in der LEA eingesetzt­en Sicherheit­sdienst Informatio­nen aus. „Diese Zusammenar­beit hat sich bewährt“, sagte Jäger.

Die unter der Federführu­ng des Innenminis­teriums erarbeitet­e Standortko­nzeption für die Unterbring­ung von Flüchtling­en sieht vor, dass es im Land langfristi­g neben einem Ankunftsze­ntrum zusätzlich pro Regierungs­bezirk je eine Landeserst­aufnahmeei­nrichtung geben soll. Ab dem Jahr 2020 stünden damit bis zu 8000 Plätze bei einer Regelbeleg­ung und bis zu 16 000 Plätze bei einer Maximalbel­egung zur Verfügung. Davon entfielen auf die LEA Sigmaringe­n bis zu 1250 Plätze.

„Das Land ist im Gespräch mit der Stadt und dem Landkreis Sigmaringe­n. In den Gesprächen kommt es uns darauf an, Vertrauen, Verlässlic­hkeit und Berechenba­rkeit zu schaffen und zu einer einvernehm­lichen Lösung zu kommen. Die Verhandlun­gen stehen nicht unter Zeitdruck – die Erstaufnah­mekonzepti­on ist mittelfris­tig angelegt. Wir sind aber mit Sigmaringe­n auf einem guten Weg und daher zuversicht­lich, in der ersten Jahreshälf­te hier zu einem guten Ergebnis zu kommen“, so Jäger.

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WARNACK FOTO: THOMAS Bürgermeis­ter Thomas Schärer begrüßt Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n in der Erstaufnah­mestelle in Sigmaringe­n.

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