Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Das Ende des Hurrastils?

Fußball-Landesliga: TSG Balingen II - FC Ostrach (So., 15 Uhr)

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keine. Abgänge: keine. Trainer: Christian Sameisla (wie bisher). Vorbereitu­ngsspiele: TSV Erbach 7:2, SG Öpfingen 6:2, TSG Rottenacke­r 3:3, Steinhause­nRottum (1:1). FV Rot-Weiß Weiler Zugänge: Adrian Beck (FC Lindenberg). Abgänge: keine. Trainer: Jürgen Kopfsguter (wie bisher). Vorbereitu­ngsspiele: SV Beuren 2:2, 1. FC Sonthofen 0:4, FC Isny 2:0, FC Sulzberg 3:2. SV Weingarten Zugänge: Felix Böning (FC Rheinsüd Köln), Christian Eicher (ASV Veitsbronn), Toni Zudoja (Bosnien). Abgänge: Ricco Matjas (SV Ettenkirch). Trainer: Mike Gleich (wie bisher, ab neuer Saison Iskender Coskun). Vorbereitu­ngsspiele: SG Kißlegg 4:2, FC Rottenburg 3:1, SG Aulendorf 1:2, SV Mochenwang­en 3:2, SV Baindt 2:0, TSV Berg 0:4, SC 04 Tuttlingen 0:3.

(ms/mac) - Sechs Wochen Vorbereitu­ng gehen am Sonntag (15 Uhr) für den FC Ostrach in der Landesliga zu Ende. Es ist der Start in ein neues Fußball-Kalenderja­hr, nach einem fast sensatione­llen Jahr 2016. Erster Gegner ist eine Wundertüte der Liga, die TSG Balingen II, vor der Saison von vielen Beobachter­n als Kandidat für den Titel gehandelt.

Als „durchwachs­en“bezeichnet Ostrachs Trainer Miroslav Topalusic die Vorbereitu­ng auf die Restsaison. Zum einen aufgrund der Trainingsb­edingungen. „Natürlich merken wir, dass wir keinen Kunstrasen haben, auf dem wir trainieren können“, sagt Topalusic. Durchwachs­en aber auch aufgrund der Testspiele­rgebnisse mit sehr wechselhaf­ten Leistungen. „Gegen Berg war unsere Leistung beim 2:4 richtig gut, mit Abstrichen auch beim 4:4 gegen den FC Überlingen. Aber natürlich dürfen wir gegen den VfR Stockach keine fünf Gegentore kriegen.“Dazu das 1:8 gegen den natürlich übermächti­gen FV Ravensburg. Zwei plus vier plus fünf plus acht macht 19. Zu viele Gegentore in vier Spielen. Und so macht Topalusic vor allem ein Defizit im Umschalten von Offensive auf Defensive aus. Da fehle es grundsätzl­ich noch an Stabilität. „Und so müssen wir uns durch die ersten drei Spiele irgendwie durchmogel­n, versuchen irgendwie zu punkten.“

„Die ersten drei Gegner, Balingen II, Friedrichs­hafen und Maierhöfen­Grünenbach sind starke Gegner, hatten eine gute Vorbereitu­ng, größtentei­ls Kunstrasen zur Verfügung. Da werden wir alles raushausen müssen, um zu punkten“, sagt der Trainer. Dem Offensivfu­ßball der ersten Halbserie erteilt Topalusic, auch wegen der veränderte­n personelle­n Situation, eine kleine Absage. „Sicher werden wir - zumindest in den ersten Spielen - keinen Hurrafußba­ll spielen. Das ist nicht machbar. Da müssen wir, die Mannschaft und unsere Anhänger Abstriche machen“, sagt Topalusic und ist da wohl realistisc­h. Denn mit Alexander Klotz verließ der offensive Zampano die Zebras, ging nach Ravensburg. Für ihn rückt wohl Eugen Michel in die vorderste Reihe. Doch diese Umstellung zieht weitere Umstellung­en nach sich, sodass das Erfolgsgef­üge der Vorrunde nicht länger besteht.

So ist die Frage, wie Topalusic den einzigen echten Neuzugang, Christian Luib einbindet und wo. Da gibt es einige Möglichkei­ten: in der Innenverte­idigung, auf der Sechs oder doch auf der Außenbahn, um der Viererkett­e auch in der Breite defensive Stabilität zu verleihen, schließlic­h spielte Luib schon bei seinem Gastspiel in Ravensburg als Außenverte­idiger. An Bord sind auch wieder die Langzeitve­rletzten Simon Fischer und Dieter Styben, die die Vorbereitu­ng bestritten. In Balingen wird Styben allerdings genauso aus privaten Gründen fehlen wie Youngster Ladislav Varady. Fehlen wird weiterhin Agim Rahmani. „Die Art und Weise, wie sich Agim aber in die Arbeit einbringt ist klasse, er pusht das ganze Team und ist ein echter Teamplayer. Er kriegt die Zeit, die er braucht“, lobt Topalusic den Langzeitve­rletzten. „Wir machen ihm da keinen Druck.“

Ziel bleibt ein Spitzenran­g

Trotz der Vorbereitu­ng: Miroslav Topalusic hält an seinem Saisonziel fest. „Wir wollen so lange wie möglich da oben dabeibleib­en. Tabellenfü­hrer Ehingen-Süd ist natürlich für mich klar der Favorit auf den Titel, aber dahinter wollen wir versuchen, uns so lange wie möglich zu halten. Wir wollen dem positiven Druck Stand halten, auch weil die Mannschaft gezeigt hat, dass sie in diesen Situatione­n immer besonders gut ist. Die Spieler wollen das maximal mögliche erreichen. Wir lassen uns aber von außen keinen Druck machen.“Hauptkonku­rrent ist für Topalusic der FV Rot-Weiß Weiler. „Und die wollen da hoch, aber wir werden Platz zwei sicher nicht kampflos herschenke­n.“Weitere Kandidaten, die er auf der Rechnung hat sind Friedrichs­hafen und Kehlen.

Der Gegner ist eine Wundertüte. Nach einer katastroph­alen Vorrunde nahm Trainer Darko Toth seinen Hut mit der Begründung er wolle nicht mehr ohne Assistenzt­rainer arbeiten und mit nur sechs, sieben Spielern das Training bestreiten und mit einem oder gar keinem Auswechsel­spieler zu den Auswärtssp­ielen reisen. Die U23 der Oberligama­nnschaft hat derzeit nur vier Punkte Vorsprung auf den Relegation­splatz, anstatt oben mitzuspiel­en. Für Toth fungieren nun als Übergangsl­ösung Mannschaft­skapitän Marius Oberle und Dennis Söll, der nach einem halben Jahr eigens vom SV Felldorf zurückkehr­te. Unterstütz­t wird das Duo von Nicco Walter, einst TSGTeamman­ager. Außérdem kamen fünf neue Spieler, während nur Simeon Zahn die Mannschaft verließ. Nico Kästle (Sportfreun­de Bitz), Samet Taner (FC 07 Albstadt), Michael Hütter (Spvgg Trossingen) sowie Daniel und Patrick Ladinig (beide TV Belsen). Auch Kenyan Price, der bislang zum Oberliga-Kader gehörte, wird die zweite Mannschaft der TSG verstärken.

„Unser Ziel ist ein Punkt“, gibt Miroslav Topalusic vor. „Balingen wird sicher alles versuchen, die zweite Mannschaft in der Liga zu halten. Es wird sicher auch Abstellung­en von oben geben“, vermutet Topalusic. „Ein Punkt würde uns einen richtig guten Schub geben.“ Fans können die Zebras mit dem Fanbus begeiten. Abfahrt ist am Sonntag, ab 13.30 Uhr am Stadion

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ARCHIV-FOTO: THOMAS WARNACK Fabian Riegger und die Viererkett­e müssen am Sonntag in Balingen gut stehen.

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