Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Leicht verdaulich
Lena Lorenz: Lebenstraum (ZDF, Do., 20.15 Uhr) - Sie sind die stillen Begleiter während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett. Sie sind Vertrauensperson, Ernährungsberater und Psychotherapeut in einem. Sie arbeiten rund um die Uhr, müssen ständig erreichbar sein und werden beschämend schlecht entlohnt. Gemeint sind Hebammen, deren Arbeitsalltag zwischen Milchstau und Babyblues nie wirklich zur Routine wird. In der Fernsehserie „Lena Lorenz“hat das Arbeitsleben einer Hebamme allerdings wenig Bezug zur Wirklichkeit.
Lena kennt quasi keinen Stress. Nur ab und zu besucht sie eine Wöchnerin im Krankenhaus oder veranstaltet einen Schwangerschafts-Vorbereitungskurs. Stattdessen hat die junge Frau in der ersten von vier neuen Folgen viel Zeit, sich um ihre Beziehung mit Quirin (Jens Atzorn) Gedanken zu machen, der die Sache ernster nimmt als es ihr lieb ist. Immerhin kümmert sie sich nebenbei noch um Anja aus dem Dorf, die, statt wie geplant künftig Biketouren über die Alpen anzubieten, mit knapp 50 Jahren ungewollt schwanger wird und abtreiben will. Der Gewissenskonflikt ist interessant, hier wird er allerdings verklärt. Gelungen sind lediglich die Zeichnungen der Hauptfiguren. Patricia Aulitzky spielt nach wie vor erfrischend die Rolle der Hebamme, während Katharina Müller-Elmau glaubhaft eine reife Mutter in Nöten verkörpert.