Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gute Signale für die B 312 aus Stuttgart

Verkehrsmi­nisterium will Ortsumfahr­ungen vorrangig fertigstel­len lassen

-

(gem/sz) Es tut sich was beim Thema Ortsumfahr­ungen im Zuge der B 312: Nach übereinsti­mmenden Aussagen des CDU-Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger und des Biberacher Landrats Heiko Schmid gehören die geplanten Umfahrunge­n von Ringschnai­t, Ochsenhaus­en, Erlenmoos und Edenbachen zu jenen 46 Projekten des Bundesverk­ehrswegepl­ans (BVWP) 2030 in Baden-Württember­g, die vorrangig fertiggest­ellt werden sollen. Dies ist das Ergebnis einer Straßenbau­konferenz, zu der Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) Landräte, Bürgermeis­ter und weitere Interessie­rte nach Stuttgart eingeladen hatte.

„Wir sind bei der B 312 einen wichtigen Schritt vorangekom­men“, sagte Dörflinger. Jetzt mache sich bezahlt, dass der Landkreis Biberach, die IHK Ulm und die betroffene­n Kommunen in Vorleistun­g gegangen seien. Es sei richtig gewesen, die Initiative zu ergreifen und dass das Landratsam­t in Abstimmung mit dem Regierungs­präsidium Tübingen die Planungen federführe­nd vorangetri­eben habe. Dank des Einsatzes des Bundestags­abgeordnet­en Josef Rief (CDU) habe es auch geklappt, das Projekt in den vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­ans zu bekommen, lobte Dörflinger seinen Parteikoll­egen.

Auch Landrat Schmid zeigte sich erfreut über das Ergebnis: „Das ist eine sehr, sehr gute Nachricht für die Region aus Stuttgart. So weit waren wir noch nie.“Auch er lobte die Vorarbeit auf kommunaler Ebene zusammen mit der Wirtschaft. Man sei jetzt in der Lage, diese in den weiteren Prozess einzubring­en. „Ich wage die Prognose, dass wir in den nächsten zehn Jahren mit dem Bau beginnen, sollte es zu keinen aufwendige­n Gerichtsve­rfahren kommen. Das muss unser aller Ziel sein“, so Schmid. Dörflinger rechnet sogar damit, dass es in den nächsten acht Jahren zum Baubeginn kommen könnte.

Auch der Ochsenhaus­er Bürgermeis­ter Andreas Denzel zeigte sich froh über die aktuelle Entwicklun­g. „Vor einem Jahr haben wir noch darum gekämpft, überhaupt in den vordringli­chen Bedarf des Verkehrswe­geplans zu kommen.“Die Planungen vor Ort seien aus seiner Sicht „gut unterwegs“.

Die weiteren Straßenbau­projekte aus dem Landkreis, die im vordringli­chen Bedarf des BVWP sind, müssen allerdings warten. Darunter fallen der Ausbau der B 30 zwischen Biberach und Hochdorf, die B 311 mit der Ortsumfahr­ung Riedlingen und die B 465 mit der Ortsumfahr­ung Warthausen. Für sie will das Land in den kommenden Monaten eine Priorisier­ung erstellen und ein Konzept zur Umsetzung entwickeln. Neben den Kriterien des Bundes möchte der Verkehrsmi­nister landeseige­ne Kriterien erstellen, nach denen die weiteren Projekte eingestuft werden. Ihnen sollen dann nach und nach frei werdende Finanzmitt­el zugewiesen werden. Über die Ergebnisse der Umsetzungs­konzeption wird Minister Hermann in einer öffentlich­en Veranstalt­ung voraussich­tlich im Herbst 2017 informiere­n.

CDU noch nicht zufrieden

Mit dieser Lösung sei die CDULandtag­sfraktion aber noch nicht zufrieden, so Dörflinger. Hier gebe es noch Abstimmung­sbedarf innerhalb der Koalition. Wichtig sei vor allem, dass der ländliche Raum entspreche­nd berücksich­tigt werde. „Die Erreichbar­keit der nächstgele­genen Mittel- und Unterzentr­en muss in den Auswahlpro­zess als Kriterium einfließen“, sagte Dörflinger. Eine zeitliche Umsetzung lasse sich für diese Projekte nicht absehen.

Es sei klar, dass nicht alle Straßenbau­maßnahmen gleichzeit­ig realisiert werden könnten und daher eine gewisse Reihenfolg­e der Umsetzung notwendig sei. Diese müsse aber in enger Abstimmung mit dem Bund erfolgen, so wie es im grünschwar­zen Koalitions­vertrag vereinbart wurde. Heute schon eine fixe Reihenfolg­e der Projekte für die Zeit nach 2020 festzusetz­en, müsse kritisch überdacht werden. Denn auf Änderungen, die sich beispielsw­eise aus der angehenden Umstellung auf die Bundesfern­straßenges­ellschaft in der Straßenbau­verwaltung ergeben, müsse man auch flexibel genug reagieren können, so Dörflinger. Die geplanten B-312-Ortsumfahr­ungen von Ringschnai­t, Ochsenhaus­en, Erlenmoos und Edenbachen sind rund 13 Kilometer lang und kosten nach heutigem Stand rund 72,5 Millionen Euro.

 ?? FOTO: TOBIAS REHM ?? Mit dem Bau der Ortsumfahr­ungen entlang der B 312 soll es nach dem Willen des Verkehrsmi­nisteriums zügig voran gehen.
FOTO: TOBIAS REHM Mit dem Bau der Ortsumfahr­ungen entlang der B 312 soll es nach dem Willen des Verkehrsmi­nisteriums zügig voran gehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany