Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Dreifachem Aubameyang sei Dank
Dortmund zieht durch 4:0-Sieg gegen Benfica in Viertelfinale der Champions League ein
Maximilian Philipp
(Foto: dpa) hoffen. Trotz seines Traums, einmal in der Champions League zu spielen, hegt der Torjäger momentan keine Wechselgedanken: „Ich kann mir vorstellen, für immer in Freiburg zu bleiben“, sagte er der „Sport Bild“. Das 23 Jahre alte Offensivjuwel besitzt einen bis zum 30. Juni 2019 gültigen Vertrag ohne Ausstiegsklausel bei den Breisgauern. Sein Marktwert liegt, auch dank seiner sieben Saisontreffer, derzeit bei 5,5 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de). Top-Clubs wie Arsenal und Tottenham Hotspur sollen Interesse an Philipp bekundet haben. Ein Wechsel nach England scheint derzeit eher unwahrscheinlich. „Die Bundesliga hat die Premier League mittlerweile stimmungstechnisch überholt“, sagt Philipp, der aber zugibt, dass er in seiner Jugend von der Premier League träumte. (jh)
Paul Breitner
(Foto: imago) tritt Ende März von seinem Amt als Markenbotschafter des FC Bayern zurück. Der Weltmeister von 1974, im September 65 geworden, möchte wieder studieren. 1970 hatte der Außenverteidiger sein Studium an der Pädagogischen Hochschule in München auf Eis gelegt und einen Profivertrag beim FC Bayern unterschrieben. Als Breitner 1974 zu Real Madrid wechselte, galt er wegen seiner Sympathie für die politische Linke längst als der „rote Paul“, der gerne auch mal mit der Mao-Bibel posierte. Seit 1983 ist Breitner Ehrenspielführer des FC Bayern, die letzten zehn Jahre war er, nachdem er sich mit Uli Hoeneß versöhnt hatte, auch als Funktionär für seinen Club tätig. (sz)
(SID/dpa/sz) - Mit einem überragenden Pierre-Emerick Aubameyang und dem Geist von 1963 ist Borussia Dortmund ins Viertelfinale der Champions League gestürmt. Der unbändig leidenschaftliche BVB drehte im Achtelfinale gegen Benfica Lissabon durch ein 4:0 (1:0) das 0:1 aus dem Hinspiel und stieß somit nach drei Jahren verdient wieder in die Elite der besten Acht Europas vor. Türöffner war Aubameyangs Dreierpack (4./61./85.), zudem traf Christian Pulisic (59.) für den deutschen Vize-Meister.
„Wir mussten nach dem HinspielErgebnis auch aufpassen, dass wir keinen dummen Konter fangen. Ich bin total zufrieden mit dem verdienten Sieg. Das bringt die junge Mannschaft noch einen riesen Schritt voran“, sagte Kapitän Marcel Schmelzer anschließend zu „Sky“.
Verein und Fans hatten vorab alle Register der Motivation gezogen: Der BVB lud sieben Helden des „Jahrhundertspiels“von 1963 gegen Benfica ein, auch eine gigantische Choreographie mit damaligen Presse-Schlagzeilen auf der Südtribüne erinnerte die 65849 Zuschauer an das legendäre 5:0 (nach 1:2 im Hinspiel) im Europapokal der Landesmeister vor 54 Jahren.
Auf dem Rasen musste der BVB wie befürchtet ohne Raphael Guerreiro antreten. Der portugiesische Europameister, den eine Muskelverhärtung plagte, saß auf der Bank, für ihn verteidigte auf der linken Seite Kapitän Marcel Schmelzer. Pulisic, der erstmals in der Champions League traf, ersetzte den verletzten Marco Reus (Muskelfaserriss) ohne Qualitätsverlust.
BVB-Trainer Thomas Tuchel hatte Attacke befohlen, und seine Mannschaft folgte ihm. Es dauerte 3 Minuten und 50 Sekunden, bis Aubameyang am zweiten Pfosten einen verlängerten Eckball zur Führung einköpfte. Im Hinspiel hatte der Gabuner noch einen mehr als gebrauchten Tag erwischt: Er vergab in Lissabon beste Chancen und verschoss einen Foulelfmeter kläglich.
Aubameyang und der glänzende Ousmane Dembélé wirbelten Benfica auch danach durcheinander. Die Portugiesen waren fahrig, sie zitterten unter dem Druck und waren zu Befreiungsschlägen gezwungen. Trotz der frühen Führung ließ sich der BVB nicht zu einer bedingungslosen Offensive verleiten. Vielmehr bevorzugte das Team von Trainer Thomas Tuchel einen sicheren Spielaufbau.
Nach 20 Minuten wurden die Gäste allerdings stabiler – mit zunehmender Ordnung wurde es für den BVB deutlich schwieriger, Lücken aufzuspüren. Die seltenen BenficaAngriffe wurden meist im Dortmunder defensiven Mittelfeld abgegrätscht, wobei sich Julian Weigl besonders einbrachte.
Bei einem Kopfball von Luisão musste BVB-Torhüter Roman Bürki erstmals ernsthaft eingreifen (32.). Eine weitere Schrecksekunde musste der BVB nach Wiederanpfiff überstehen. Lukasz Piszczek legte den Ball Cervi unfreiwillig vor und verhinderte dann mit einem beherzten Sprung in die Flugbahn des Schusses des Benfica-Stürmers den Ausgleich (47.). Die notorischen Probleme des BVB, seine Defensive dicht zu halten, traten nicht nur in dieser Szene wieder zutage.
Es bahnte sich gar ein Drama an, als Aubameyang zweimal alleine aus kürzester Distanz an BenficaSchlussmann Ederson (53./59.) scheiterte. Sekunden danach erlöste jedoch Pulisic die Gastgeber mit dem 2:0 auf Vorlage Piszczeks. Die folgende Konfusion in den Reihen von Benfica nutzte Aubameyang zu seinem zweiten Treffer - das Stadion kochte.
Die Borussia erlaubte sich anschließend den Luxus, einen Gang runterzuschalten. BVB-Innenverteidiger Marc Bartra traf per Kopf noch den Außenpfosten (84.), ehe Aubameyang erhöhte.
„Dem Spielverlauf nach hätte ja schon das Hinspiel das Ergebnis haben können, aber wir sind sehr froh, dass wir nun so spielen“, so Christian Pulisic bei „Sky“. Am 17. März (12.00 Uhr) wird der Borussia nun in Nyon der Viertelfinalgegner zugelost – es könnten beispielsweise der Rekordmeister Bayern München werden.