Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bank knackt die Milliardengrenze
Volkbank-Raiffeisenbank erhöht Betriebsergebnis leicht trotz Niedrig-Zins-Phase
- Die Volksbank-Raiffeisenbank Riedlingen ist im Geschäftsjahr 2016 trotz der NiedrigZins-Phase leicht gewachsen. Das betreute Kundenvolumen hat im vergangenen Jahr erstmals die ein-Milliarde-Hürde übersprungen. Das Betriebsergebnis hat sich leicht verbessert. Filialschließungen sind bei der Riedlinger Bank, im Gegensatz zu anderen Banken im weiteren Umland, keine geplant.
Die Bilanzsumme der Riedlinger Genossenschaftsbank ist um 21 Millionen Euro auf nun 531 Millionen Euro gestiegen, das betreute Kundenvolumen – das auch Produkte der Verbundpartner wie der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der Union Investment oder der R+ V-Versicherungen umfasst – liegt mit 1,019 Milliarden Euro um 38 Millionen Euro höher als im vergangenen Jahr.
Bei Krediten verzeichnet die Bank nur einen leichten Anstieg. „Beim Kreditvolumen sind wir eher in einer Seitenbewegung, weisen aber eine stabile Entwicklung auf“, sagt Vorstandssprecher Albert Schwarz. So hat die Bank im vergangenen Jahr 74 Millionen Euro an neuen Krediten vergeben, etwas mehr als im vergangenen Jahr. Im Gewerbe war die Nachfrage nach neuen Krediten eher verhalten, es wurden vornehmlich Investitionen in Optimierung und Erweiterung der Anlagen getätigt, heißt es vom Vorstand. Wohingegen die Landwirte, traditionell eine wichtige Kundengruppe für die Genossenschaftsbank, angesichts der schlechten Marktbedingungen im vergangenen Jahr sehr zurückhaltend waren.
Die Immobilienbereich brummt angesichts der niedrigen Kreditzinsen weiterhin. Bei Bauunternehmen und Bauträgern verzeichnete die Bank weiterhin rege Tätigkeit und auch eine Nachfrage nach Krediten. Auch bei privaten Bauherren lag die Kreditnachfrage auf Vorjahresniveau. Das betreute Kundenkreditvolumen liegt bei 349 Millionen Euro (plus eine Million Euro); 260 Millionen Euro hat die Bank an Kundenforderungen.
Die niedrigen Zinsen machen auch der Riedlinger Volks- und Raiffeisenbank zu schaffen, auch wenn der Zinsüberschuss unverändert 13,2 Millionen Euro beträgt. Doch bleibt die EZB bei ihrer Zinspolitik, wird dies für die Banken auf Dauer schwierig: „Das wird weiter belasten“, sagt Vorstand Jochen Beck. Denn angesichts des vielen Geldes im Markt wird es auch für die Bank – wie für den Privatmann – immer schwieriger rentable Anlageformen zu finden. „Der risikolose Zins ist nahe bei Null“, sagt Beck. Daher empfiehlt die Bank in der Vermögensberatung der Kunden ihre Gelder in verschiedenen Anlageformen zu investieren – von Fonds bis zum Bausparen. Wobei letzteres inzwischen wieder hauptsächlich zur Zinssicherung genutzt wird.
Strategische Ausrichtung
Immer wieder wird in Medien von Filialschließungen bei Regionalbanken berichtet. Die sind für die Riedlinger Bank derzeit kein Thema. Man habe keine Pläne in der Schublade, und „wir wollen weiter nah am Kunden bleiben“, betont Beck. Aber die Tatsache, dass immer mehr Kunden die Online-Banking-Angebote der Bank nutzen und die Kundenfrequenz in den Filialen zurückgeht, „sei eine Herausforderung, der sich die Bank stellen muss“, heißt es von der Bank. So soll für jede Filiale eine strategische Ausrichtung gefunden werden. Die Bedeutung der Beratungstätigkeit wird grundsätzlich steigen.
Auch Fusionen, wie sie derzeit landauf-landab stattfinden, stehen in Riedlingen in der aktuellen Situation nicht zur Debatte. Die Bank sei in stark genug, die Bedürfnisse der Raumschaft zu bedienen: Durch das Ergebnis 2016 kann das Eigenkapital gestärkt, die Kreditwünsche können bedient werden, die Rekrutierung des Fachpersonals gelingt – auch durch eigene Ausbildungstätigkeit. Übergeordnete Aufgaben können im Verbund und in Zusammenarbeit mit der DZ-Bank gemeistert werden. Ein zur Bilanz der Volksbank-Raiffeisenbank Riedlingen finden Sie unter der Ortsmarke Riedlingen auf