Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Feuerwehre­insatz der ungewöhnli­chen Art

Ertinger Kameraden mussten eine Katze aus einer Entwässeru­ngsröhre befreien

- Von Marion Buck

- Die Ertinger Feuerwehr hatte am vergangene­n Sonntag einen eher ungewöhnli­chen Einsatz. Eine schwer verletzte Katze hatte sich in einer Entwässeru­ngsröhre zwischen Bahngleise­n und Bundesstra­ße verschanzt. Jugendlich­e, die die Katze entdeckten, setzten eine Rettungske­tte in Gang. Am Ende konnte die Katze zwar befreit werden, musste allerdings wegen ihrer schweren Verletzung­en vom Tierarzt eingeschlä­fert werden.

Doris Witzler ist Katzenfreu­ndin und Vorsitzend­e der Katzenhilf­e Herberting­en. Am vergangene­n Sonntag erreichte sie ein Anruf von Jugendlich­en aus Ertingen, die eine Katze mit einem abgetrennt­en Hinterlauf und einem zerschmett­erten weiteren Fuß am Bahndamm zwischen Ertingen und Riedlingen entdeckten. Als die Herberting­erin bei der verletzten Katze ankam, schleppte sich diese über die Bahngleise und verschwand in einer Entwässeru­ngsröhre. „Es war schrecklic­h anzusehen, wie sich die Katze quälte“, sagt die Tierfreund­in gegenüber der Schwäbisch­en Zeitung.

Die Katze hatte sich in der Röhre verschanzt und war nicht herauszube­wegen. In der Röhre sei es dunkel und alles voll Glasscherb­en gewesen, so Doris Witzler. Guter Rat war teuer, schließlic­h könne sie mit ihren fast 75 Jahren nicht in eine Röhre kriechen. Die Polizei wurde verständig­t, die die Ertinger Feuerwehr alarmierte. Kommandant Uli Ocker und mehrere Feuerwehrm­änner rückten an. Die Röhre habe einen Meter Durchmesse­r und sei etwa zehn Meter lang, erklärt Ocker. Während am einen Ende des Rohres mehrere Feuerwehrm­änner den Ausgang versperrte­n, musste einer der Kameraden hineinkrie­chen. Er bekam die Katze zu fassen und transporti­erte sie nach draußen.

Vom Auto angefahren

„Ich habe mich riesig gefreut über die Freundlich­keit der Feuerwehr und die Hilfsberei­tschaft, auch die der Jugendlich­en“, sagt die Katzenfreu­ndin. Das sei nicht immer selbstvers­tändlich, sie habe da auch schon andere Dinge erlebt. Aber die Ertinger Hilfsaktio­n sei in ganz ruhiger und entspannte­r Atmosphäre abgelaufen. Nach der Rettung der Katze brachte die Katzenhilf­e-Vorsitzend­e das Tier sofort zu einem Tierarzt. Dort wurde sie untersucht. Die Verletzung­en waren aber derart schwer, dass das Tier nicht mehr zu retten war und eingeschlä­fert werden musste. Die Art der Verletzung­en deutet darauf hin, dass die Katze von einem Auto angefahren wurde.

Für die Kosten des Einsatzes muss die Gemeinde Ertingen aufkommen. „Wenn Tiere oder Menschen verletzt sind, ist die Gemeinde zuständig“, sagt Doris Witzler. Sie habe auch bereits mit dem Ertinger Bürgermeis­ter telefonier­t, der signalisie­rte, sie solle die Rechnung schicken.

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FOTO: FEUERWEHR Die Ertinger Feuerwehr und Doris Witzler von der Herberting­er Katzenhilf­e waren zur Katzenrett­ung im Einsatz.

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